3 Dez. 2024
"Schöne neue Welt" oder einfach nur der normale Irrsinn? Täglich ist man als Medienkonsument mit Meldungen aus allen möglichen Themenbereichen konfrontiert, die man vor wenigen Jahren noch als Satire verbucht hätte. Wir präsentieren hier in loser Folge eine kleine Auswahl aktueller Fälle.
Die Stern-Redaktion warnt nachdrücklich: "Was nach harmlosem Retro-Trend klingt, könnte den politischen Rechtsruck befördern."
Seit Wochen geistern regelmäßig Artikel mit besorgt klingender Grundnote in der Formulierung durch die Medienwelt der "guten Demokraten". Kritisch betrachtet wird der sogenannte "Tradwife-Trend" in den sozialen Medien. Natürlich alleinig gehuldigt, (aus)gelebt und propagiert in den bösen "rechten Kreisen".
Jüngster Tradwife-Trittbrett-Mahner ist das Boulevardmagazin Stern (Bezahlschranke). Die aufrichtige und todernst gemeinte Mahnung lautet:
"Die Tradwife-Bewegung inszeniert Frauen am Herd. Wenn Kuchenbacken politisch wird. Ein Tradwife zelebriert ein traditionelles Hausfrauenbild. Was nach harmlosem Retro-Trend klingt, könnte (sic!) den politischen Rechtsruck befördern."
https://x.com/sternde/status/18635600968...n%5Es1_c10
Das Handelsblatt bereits im September schon, warum "der Hausfrauen-Trend der Gen Z so gefährlich ist". " " ist die Kurzform für "traditional wife", bedeutet also "traditionelle Ehefrau", weiß auch das ZDF. Prof. Margreth Lünenborg, eine Kommunikationswissenschaftlerin, erklärt zu der manipulativen Gefahr auf den Displays:
"Ähnlich wie Märchen könnten diese Inhalte ansprechend sein und uns helfen, die überfordernden Inhalte des Lebens für einen Moment zu verdrängen. Bei genauerer Betrachtung offenbart der Trend ernsthafte Probleme."
Diese lauten:
"Hinter den vermeintlich unpolitischen Darstellungen steckt ein tief verwurzeltes, politisches Weltbild, das rassistische und diskriminierende Elemente enthält."
Die schockierenden, wissenschaftlich ermittelten Fakten heißen detailliert erkannt und dokumentiert, dank dem ZDF und Frau Lünenborg:
- sie sind (fast) alle weiß
- sie kommen aus christlich-fundamentalistischen Kreisen
- sie propagieren ein traditionelles Geschlechter- und Familienbild
- die Erwerbsarbeit des Mannes reicht aus, um die Familie zu ernähren
Das DISW, das Deutsche Institut für Sozialforschung, auf seiner bunten Kampagnenseite "Echte Vielfalt" zum Thema.
"Dabei sind nicht automatisch alle Tradwives der rechten Bewegung zuzuordnen. Aber selbst wenn sie sich davon distanzieren (oder sich dessen nicht bewusst sind), machen sie mit ihrem Verhalten dennoch 'Werbung' für diese Rollen mit all ihren Assoziationen."
Die Warnung lautet daher, wie auch die Kommunikationswissenschaftlerin Julia Stüwe gegenüber dem Deutschlandfunk erklärte:
"Es dabei insbesondere die Weiße Rechte, egal wo auf der Welt, die dieses 'hübsch verpackte' Rollenbild nutzt, um gezielt junge Frauen von ihren eigentlich frauenfeindlichen Ideologien zu überzeugen. Auch wenn es sich dabei bis jetzt 'nur' um ein Randphänomen handelt, sollte ein solcher Trend nicht abgetan werden."
Quelle:
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Gez. Mike
Der Klartexter