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"Werden Einladung nicht akzeptieren" – Robert Habeck verweigert TV-Duell mit Alice Weidel
18 Dez. 2024
Die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten ARD und ZDF sowie der Sender RTL möchten ihren Zuschauern im Februar die vier Kanzlerkandidaten im Rahmen von sogenannten TV-Duellen präsentieren. Das vorgesehene Gespräch zwischen dem Grünen-Kandidaten und der AfD-Kontrahentin wird nun wohl nicht stattfinden.
Robert Habeck, kritisierter Wirtschaftsminister, stellt das Wahlprogramm seiner Partei Bündnis 90/Die Grünen zur Bundestagswahl 2025 vor, Berlin, 17.12.24 - Quelle: © Chris Emil Janßen
Zu Wochenbeginn wurde bekannt, was die Mainstreammedien für die kurze Wahlkampfphase bis zum 23. Februar redaktionell geplant haben. Die ARD und das ZDF sowie RTL/N-tv möchten dafür jeweils zwei konkurrierende Kanzlerkandidaten präsentieren und befragen. Die Paarungen lauten SPD gegen CDU und AfD gegen Bündnis 90/Die Grünen. Letztgenannte reagieren empört, da demnach die Ankündigung, "diese Art Setzungen vornehmen zu wollen, inakzeptabel ist". Das Habeck-Wahlkampfteam teilte am Dienstag mit, das Robert Habeck an einem TV-Duell mit der AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel definitiv nicht teilnehmen wird.
Das erste öffentlich-rechtliche Duell zwischen Olaf Scholz (SPD) und Friedrich Merz (CDU) soll voraussichtlich zwei Wochen vor dem Wahltermin stattfinden. Die zweite Ausgabe des TV-Wahlkampfs wird dann von RTL/ntv eine Woche vor der Wahl ausgerichtet, beide Sendungen mit jeweils zwei Moderatorinnen, bei RTL mit dem Publikumsgaranten Günther Jauch.
Bereits am Montag äußerte sich die Parteispitze von Bündnis 90/Die Grünen in den sozialen Netzwerken empört über das angesetzte Duell von Robert Habeck mit der AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel, so das SPD-nahe RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Ein Artikel vom 17. Dezember ergänzt nun zu den Dynamiken einer Verweigerungshaltung des ambitionierten Kanzlerkandidaten, dass ein Wahlkampfsprecher Habecks dem RND mitteilte:
"Wir hatten ein solches Duell im Vorfeld klar ausgeschlossen und auch mitgeteilt, dass wir eine Einladung nicht akzeptieren werden. ARD und ZDF haben dennoch eine Einladung ausgesprochen und dann Fakten geschaffen mit ihrer Pressemitteilung. Warum das zwei Monate vor der Wahl verkündet werden musste, ist unverständlich. Damit greifen ARD und ZDF in einen extrem kurzen, intensiven und vor allem offenen Wahlkampf ein."
Das Argument wurde bereits zu Wochenbeginn seitens einer der Vorsitzenden der Grünen-Bundestagsfraktion, Britta Haßelmann, geäußert. So heißt es in einem X-Posting:
"In einem extrem kurzen Wahlkampf auf diese Art Setzungen vornehmen zu wollen, ist inakzeptabel. Es geht nicht allein nur um Olaf Scholz & Friedrich Merz. Wie kommen Sie bei der ARD & dem ZDF da drauf, liebe Frau Schausten & Herr Oliver Köhr [ARD-Chefredakteur]?"
https://x.com/BriHasselmann/status/18687...n%5Es1_c10
Ironiefrei und inhaltlich von der Sache überzeugt hätte laut RND der Habeck-Sprecher an die Sender gerichtet weiter zu Protokoll gegeben:
"Die Umfragewerte gerade für den Kanzlerkandidaten Robert Habeck sind so gut, dass niemand voraussagen kann, wie das Ergebnis am Wahltag aussehen wird. Zur Erinnerung: Zum gleichen Zeitpunkt vor der Wahl 2021 lag die SPD in den Umfragen weit zurück – und dennoch planten ARD und ZDF von Anfang an ein Triell. ARD und ZDF sollten ihre Entscheidung noch mal überdenken."
Habeck selbst wollte sich zu dem Thema am Dienstag nicht persönlich äußern. Journalisten erfragten jedoch in Berlin bei der gestrigen Vorstellung des Wahlprogramms seiner Partei eine Stellungnahme. Die Bild-Zeitung :
"Habeck wird gefragt, ob es für ihn 'akzeptabel' sei, in einem TV-Duell gegen Alice Weidel anzutreten. Seine Reaktion auf die Frage: ein schiefes Grinsen."
AfD-Kanzlerkandidatin Weidel erklärte, sie würde sich demgegenüber "freuen, endlich mal mit einem so kompetenten Wirtschaftspolitiker" diskutieren zu können.
https://x.com/AfDimBundestag/status/1869...n%5Es1_c10
Die Bild-Zeitung erklärte zu dem irritierenden Verständnis der Grünen-Partei:
"Eine Rede-Schlacht von Scholz, Merz und Habeck wäre kaum möglich gewesen, weil die AfD in Umfragen deutlich vor den Grünen liegt."
Die Begründung von ARD und ZDF lautet daher zu den Paarungen, dass die CDU sich laut Umfragewerten weiterhin deutlich vor allen anderen Parteien auf dem ersten Platz befindet, dabei die AfD weiterhin auf Platz 2 bei der Zustimmung der Bürger und Bürgerinnen.
Die SPD stellt noch bis zum Wahltermin am 23. Februar den abgewählten Kanzler, daher das nachvollziehbare Duell zwischen Olaf Scholz und Friedrich Merz und daraus resultierend die zweite mögliche Gesprächsrunde mit Robert Habeck und Alice Weidel. Die Sender hätten zudem keine große Viererrunde vorgesehen, diese Variante "wollten die Sender offenbar nicht und entschieden sich für zwei TV-Duelle".
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Quelle:
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Der Klartexter
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