20.05.2024, 20:30
75 Jahre Bundesrepublik, 75 Jahre „Hass“ auf Deutsche?
20. Mai 2024
Der politische Wunsch, die Deutschen in Deutschland durch systematische Umvolkungspolitik erst zur Minderheit zu machen und schlussendlich aus der Welt zu schaffen, gewann nach der Kulturrevolution von 1968 mit ihrem universellen anti-westlichen Selbsthass an geistigem Raum.
Von C. JAHN | In der Bundesrepublik und in der DDR wurde die Zeit der Hitler-Diktatur jeweils unterschiedlich aufgearbeitet. Während in den westlichen Besatzungszonen ab 1945 eine „Kollektivschuld“ aller Deutschen propagiert wurde, wurden in der sowjetischen Besatzungszone Krieg und Faschismus in erster Linie als Folge des kapitalistischen Systems gedeutet, also als eine Art „Systemschuld“.
Diese völlig verschiedenartigen Interpretationen durch die jeweiligen Besatzungsmächte wurden auch nach Gründung der beiden neuen deutschen Staatswesen „Bundesrepublik“ und „DDR“ im Jahr 1949 beibehalten.
In der westdeutschen Bundesrepublik lernten die Schüler fortan, dass die Deutschen angeblich „kollektiv“ am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, der Judenverfolgung und allen sonstigen Übeln der Hitlerzeit schuldig seien. Dass Hitler 1933 mit nicht einmal der Hälfte der Stimmen gewählt wurde, dass das Ermächtigungsgesetz in erster Linie ein Verrat des Parlaments am Wahlvolk war, dass es zahllose deutsche Widerstandskämpfer gab, die elendig im KZ umkamen, dass der Hitlerstaat auch im Inneren gegen Deutsche mit brutalster Gewalt vorging – all diese historischen Gegebenheiten spielten in der offiziellen Geschichtsinterpretation der Bundesrepublik so gut wie keine Rolle und tun es bis heute nicht.
Zweifelhafte Wahrnehmungen der Westalliierten
Dass diese Interpretation der Hitlerzeit als angebliche „Kollektivschuld“ der Deutschen in den Westzonen und anschließend der Bundesrepublik zur vorherrschenden Lehre wurde, beruhte vor allem auf zwei durchaus zweifelhaften Wahrnehmungen der Westalliierten: Zum einen spiegelte diese Einschätzung die in Westeuropa traditionell vorurteilsbehaftete Sichtweise auf die Deutschen wider, wonach die Deutschen quasi genetisch bedingt schon immer mehr oder wenig bösartige Menschen gewesen seien – ein Wiederaufleben der im angelsächsischen und französischen Raum schon seit dem 19. Jahrhundert weit verbreiteten Vorstellung des „groben“, „barbarischen“, „hässlichen“ Deutschen.
Zum anderen bildete diese Perspektive einer „Kollektivschuld“ eine Fortsetzung der Hitlerpropaganda „ein Volk, ein Reich, ein Führer“: In der Welt des Joseph Goebbels standen alle Deutschen ja angeblich wie ein Mann hinter ihrem geliebten Führer. Die manipulativen Bilder der NS-Wochenschau lebten daher sowohl in der alliierten Besatzungszeit als auch in den Schulbüchern des 1949 von Gnaden der Westalliierten gegründeten Staatswesens Bundesrepublik weiter fort.
DDR-Schulbücher lehrten andere Sicht
Die Schulbücher der DDR allerdings lehrten eine andere Sicht. Dort wurden Hitlerzeit und Zweiter Weltkrieg als geradezu zwangsläufige Folge des Kapitalismus angesehen, der als System der Ausbeutung mit Imperialismus und Faschismus untrennbar verwoben sei. Hitlers Angriff auf Polen war gemäß dieser kommunistischen Sichtweise also keineswegs eine Folge angeblich genetisch bösartigen Deutschtums, sondern genauso gut hätten auch England oder die USA als – aus sowjetkommunistischer Sicht – typisch faschistisch-kapitalistische Systeme einen solchen imperialistischen Angriff auf ein Nachbarland vornehmen können.
Zudem galten die Deutschen in Russland wie ganz Osteuropa – anders als in Westeuropa – nie als „Barbaren“, sondern im Gegenteil als gebildete, gut organisierte Vorbildnation. Die in den Westzonen propagierte Idee, ausgerechnet die Deutschen seien von Natur aus besonders schlechte Menschen, spielte daher in der russisch-sowjetischen Besatzungszone keinerlei Rolle.
Deutsch zu sein galt in der DDR nicht als Makel
Diese in der Bundesrepublik und in der DDR letztlich auf die unterschiedlichen Besatzungsmächte zurückgehenden verschiedenartigen Interpretationen der Hitler-Diktatur bedingten auch die in beiden Teilen Deutschlands seither völlig unterschiedlichen Sichtweisen auf die Deutschen insgesamt. Deutsch zu sein war in der DDR eine rein objektive Zustandsbeschreibung und galt nicht als Makel. Demgegenüber wurde eine Zugehörigkeit zum deutschen Volk in der Bundesrepublik aufgrund der vorherrschenden genetisch-kollektivistischen Perspektive als eine per Geburt negative Eigenschaft verstanden, mit entsprechend fatalen Folgen für die in Westdeutschland lebende indigene deutsche Bevölkerung.
Die Umvolkungspolitik ist das zentrale historische Alleinstellungsmerkmal des Staates Bundesrepublik. Die diese Politik bestimmende Zielsetzung, die Deutschen in Deutschland zunächst zur ethnischen Minderheit zu machen und dann anschließend endgültig abzuschaffen, hätte sich vermutlich nie entwickeln können, wenn die Propaganda von den „hässlichen“, „kollektivschuldigen“ Deutschen nicht von Anfang an zur politischen DNA des westdeutschen Staatswesens gehört hätte.
Umerziehung und Umvolkung
Die Idee, dass ein von Türken und Arabern besiedeltes Deutschland ein „besseres“ Deutschland sei, wie die herrschende Klasse der Bundesrepublik seit Jahrzehnten behauptet, kann nur logische Folge einer Vorstellungswelt sein, in der die Deutschen von Natur aus alles Übel der Welt verkörpern: Allein Umerziehung dieser genetisch bösartigen Deutschen reicht also nicht aus, um die Welt zu verbessern, sondern Deutschland wird nur „gut“, wenn es vollständig umgevolkt ist und die Deutschen als solche endgültig verschwunden sind.
Sind 75 Jahre Bundesrepublik also nun tatsächlich gleichzusetzen mit 75 Jahren „Hass“ auf Deutsche?
Es hat in der Geschichte der Bundesrepublik sicher vereinzelt Ansätze gegeben, sich von der Nachkriegspropaganda der Westalliierten zu emanzipieren, allerdings ist dies bis heute, wenn überhaupt, nur geringfügig gelungen. Das Märchen vom naturgegeben „hässlichen“ Deutschen und die Saga von „ein Volk, ein Reich, ein Führer“ sind schlicht zu verlockend einfach. Zweiter Weltkrieg und die Barbareien des National-Sozialismus werden so am leichtesten erklärbar. Leider geht mit dieser verlockenden Einfachheit notwendigerweise auch eine verlockende einfache, konsequent negative Sicht auf alle Deutschen einher.
Unverhohlene Feindseligkeit gegen sich selbst
Vielleicht war die hauptsächliche Triebkraft hinter der Umvolkungspolitik der Bundesrepublik nicht immer „Hass“ im engeren Sinne. Der politische Wunsch, die Deutschen in Deutschland durch systematische Umvolkungspolitik erst zur Minderheit zu machen und schlussendlich aus der Welt zu schaffen, war gerade in den Anfangsjahren dieses Staatswesens sicher noch nicht wirklich ausgeprägt. Derartige totalitären Konzeptionen und Vernichtungsphantasien gewannen erst nach der Kulturrevolution von 1968 mit ihrem universellen anti-westlichen Selbsthass an geistigem Raum.
Aber die zutiefst verinnerlichte Abneigung der politischen Führung der Bundesrepublik gegen alles Deutsche, die deutsche Geschichte, deutsche Traditionen und in letzter Konsequenz auch deutsche Menschen, war in den vergangenen 75 Jahren stets überdeutlich spürbar, schon von Anfang an. Die Bundesrepublik war somit vielleicht nicht 75 Jahre lang ein Staat des „Hasses“ im Sinne eines ausgeprägten emotionalen Vernichtungswunsches, aber sie war gegenüber den Deutschen schon immer ein Staat des Misstrauens, der Abscheu, der Respektlosigkeit, allertiefster Verachtung und oft genug auch unverhohlener Feindseligkeit.
Quelle:
"Wenn Unrecht Gesetz wird,wird Rebellion Pflicht."
Der Klartexter
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