23.07.2023, 19:38
„Die Todeslager der Amerikaner“
Von - 18. Juli 2023
Mit unserer neuen Geschichtsausgabe rühren wir einmal mehr an ein historisches Tabu: die gezielte Vernichtung von bis zu einer Million deutscher Kriegsgefangener in US-Gewahrsam. Ein bis heute ungesühntes Verbrechen gegen die Menschlichkeit! .
Anfang 1945 befanden sich elf bis zwölf Millionen Deutsche in alliierter Kriegsgefangenschaft. Etwa 3,8 Millionen Soldaten, aber auch Zivilisten, Frauen und sogar Jugendliche wurden von den Amerikanern in Gewahrsam genommen, davon 1,67 Millionen in den sogenannten Rheinwiesenlagern.
In diesen von Stacheldraht umzäunten US-KZs mussten die Internierten über Monate – durch einen neu geschaffenen Status (Disarmed Enemy Forces) vollkommen entrechtet – ohne Baracken oder sonstigen Schutz unter freiem Himmel und unterversorgt dahinvegetieren. Das Völkerrecht war in diesen grauenhaften Massenlagern faktisch außer Kraft gesetzt. Grundlegende Bestimmungen der auch von den USA unterzeichneten Genfer Konvention zum Umgang mit Kriegsgefangenen wurden missachtet.
Systematische Vertuschung
Auf Wiesen und Ackerflächen wurden jeweils 10 bis 20 sogenannte Cages („Käfige“) mit Pfosten und Stacheldraht errichtet, die jeweils für fünf- beziehungsweise zehntausend Gefangene geplant waren. An den 23 Hauptstandorten von Büderich bis Heilbronn waren teilweise weit über 100.000 Menschen eingesperrt. Die Lager waren oft maßlos überfüllt, wie Paul Carrell und Günter Böddeker in ihrem Werk „Die Gefangenen. Leben und Überleben deutscher Soldaten hinter Stacheldraht“ verdeutlichen:
„Das Lager Remagen, das allenfalls für höchstens 100.000 Mann Raum hatte, war mit 134.000 Mann vollgestopft worden; das Lager Bad Kreuznach, für das die Amerikaner anfänglich 45.000 Mann vorgesehen hatten, war mit 56.000 Menschen gefüllt. Auf den Wiesen und Äckern um Rheinberg waren mehr als 100.000 Männer zusammengetrieben.“
Jegliche Hilfe von außen war untersagt, Organisationen wie dem Internationalen Roten Kreuz wurde der Zugang zu den Lagern verwehrt, es gab kaum Lebensmittel und Trinkwasser, Krankheiten wie Typhus breiteten sich aus, die Witterungsbedingungen – erst starker Regen, dann sengende Hitze – machten das Leben der Gefangenen zur Hölle. Es kam zu einem regelrechten Massensterben, das die US-Streitkräfte unter der verharmlosenden Bezeichnung „Other Losses“ („sonstige Verluste“) kaschierten.
Bis zu eine Million Opfer
Das Leid, das den deutschen Gefangenen am Rhein zugefügt wurde, ist heute in Vergessenheit geraten. Doch mit unserer neuen Geschichtsausgabe rufen wir dieses ungesühnte Kriegsverbrechen der Alliierten wieder in Erinnerung und geben den Opfern eine Stimme. Wir dokumentieren, wie es zu diesen Schandtaten kam, welche Zustände in den Camps herrschten, wer dafür verantwortlich war und warum dieses dunkle Kapitel von der Zeitgeschichtsforschung bis heute so stiefmütterlich behandelt wird.
US-Wachsoldat im Rheinwiesenlager Remagen. Foto: CC0, Wikimedia Commons
In belegen wir: Das Massensterben deutscher Kriegsgefangener auf den Rheinwiesen war kein sogenannter Kollateralschaden, sondern wurde bewusst herbeigeführt. Verantwortlich für die Lager war der Oberkommandierende der US- und der alliierten Streitkräfte, General Dwight D. Eisenhower, der unser Volk über alle Maßen verachtete. „Bei Gott, ich hasse die Deutschen“, schrieb der spätere US-Präsident im September 1944 an seine Frau. Schon zuvor hatte er gegenüber dem britischen Botschafter in Washington gefordert, dass alle etwa 3.500 Offiziere des deutschen Generalstabs „ausgerottet“ werden sollten.
Wie viele Menschen dem US-Lagerterror auf den Rheinwiesen zum Opfer fielen, ist bis heute umstritten. Die Schätzungen gehen weit auseinander und haben eine enorme Spanne. In gehen wir auch darauf ein: Die 1957 von der Bundesregierung unter Konrad Adenauer eingesetzte wissenschaftliche Kommission zur Erforschung des Schicksals der deutschen Kriegsgefangenen unter der Leitung des Historikers Erich Maschke ging davon aus, dass in den sechs Lagern mit der höchsten Sterblichkeitsrate – Bad Kreuznach (Lager Galgenberg und Bretzenheim), Sinzig bei Remagen, Rheinberg, Heidesheim am Rhein, Wickrathberg und Büderich – 5.000 von 500.000 Internierte ums Leben kamen.
Der amerikanische Historiker Arthur L. Smith kommt in seinem 1992 publizierten Werk „Die ‚vermisste Million‘. Zum Schicksal deutscher Kriegsgefangener nach dem Zweiten Weltkrieg“ auf 8.000 bis 40.000 Todesfälle. Der US-Völkerrechter Alfred M. de Zayas geht in seinem Buch „Die Anglo-Amerikaner und die Vertreibung der Deutschen“ von 70.000 bis 100.000 Opfern aus, der Eisenhower-Biograf Stephen Ambrose von 200.000.
Die höchste Totenzahl gibt der kanadische Publizist James Bacque in seinem erstmals 1989 veröffentlichten Werk an: Er geht davon aus, dass 800.000 bis eine Million Menschen in den Rheinwiesenlagern zu Tode kamen. Dies wären fast so viele Deutsche, wie im Archipel Gulag umgebracht wurden. In Stalins Todeslagern ließen etwa 1,5 Millionen deutsche Kriegsgefangene ihr Leben.
Geplanter Massenmord
Wesentlich wichtiger als die Debatte um Zahlen ist jedoch das, was schon der Titel von Bacques Werk andeutet: Es spricht viel dafür, dass die gnadenlose Unterversorgung der Kriegsgefangenen in den Rheinwiesenlagern – wie auch der Zivilbevölkerung im übrigen besetzten Deutschland – einem alliierten Bestrafungskalkül entsprach, also bewusst herbeigeführt wurde. In unserer neuen Geschichtsausgabe zeigen wir, welche deutlichen Hinweise es darauf gibt.
Der US-Historiker Austin J. App konstatiert in seinem Buch „Der erschreckendste Friede der Geschichte“ (1950):
„Die Ursache der Hungersnot in Deutschland von 1945 bis 1947 war nicht die Witterung, auch nicht der Krieg, sondern die beabsichtigte Hungerpolitik der Sieger.“
Selbst der US-Senator William Langer aus North Dakota beklagte am 29. März 1946 in Washington: „Wir haben uns, wie sich jetzt offenbart, in eine brutale, fanatische Verschwörung zur Vernichtung des deutschen Volkes verstrickt.“ App ergänzt: „Bis zum 1. April 1946 war es sogar Verwandten und kirchlichen Hilfsstellen versagt, die absichtlich verursachte Hungersnot zu lindern. Die Hungersnot in Deutschland war die Folge des ungeheuerlichsten Massenmordplanes, der je von menschlicher Rachewollust und Barbarei erdacht wurde.“
Dwight D. Eisenhower (l.) als Präsident mit seinem Außenminister John Foster Dulles im Jahr 1956. Foto: CC0, Wikimedia Commons
Damit spielt er an auf den von US-Finanzminister Henry Morgenthau jr. ausgearbeiteten, nach ihm benannten und von Roosevelt und Churchill 1944 bei ihrem Treffen in Quebec gebilligten Plan an, der neben zahlreichen weiteren drakonischen Bestimmungen eine Deindustrialisierung Deutschlands vorsah und damit die Vernichtung der Lebensgrundlage des Großteils des Volkes erreichen wollte. In zeigen wir, dass in den Rheinwiesenlagern der Morgenthau-Plan tatsächlich umgesetzt wurde. Nur der Kalte Krieg verhinderte, dass dieses genozidale Vorhaben auf ganz Deutschland ausgeweitet wurde.
Zeitzeugen klagen an
Zahlreiche Zeitzeugenberichte, die wir in dokumentiert haben, vermitteln einen Eindruck von dem Grauen in Eisenhowers Death Camps am Rhein. Ein Beispiel dafür ist der Bericht des ehemals Internierten Willi Griesheimer, der aussagte:
„Die Leichen der Verhungerten wurden täglich auf Karren weit außerhalb der Lager in vorbereitete lange Gruben gekippt und in fünf Lagen und langen Reihen aufgeschichtet. Nach Verfüllung mit dem zuvor ausgebaggerten Erdreich erfolgte die Planierung der Massengräber.“
Lesen Sie in viele weitere solcher erschütternden Berichte, die zeigen, dass mit dem alliierten Sieg über das Hitler-Regime das KZ-Unwesen in Europa noch lange nicht beendet war, sondern fortgesetzt wurde – in Osteuropa unter sowjetischem und in Westdeutschland und Frankreich unter US-amerikanischem Vorzeichen. Dabei hatte selbst der US-Chefankläger bei den Nürnberger Prozessen, Robert H. Jackson, angemahnt: „Was die Welt bestimmt nicht braucht, ist die Idee, die einen aus den KZs herauszuholen und die anderen hineinzustecken.“
Er schätzte die Deutschen und wollte alle Kriegsgefangenen freilassen: General George S. Patton. Foto: CC0, Wikimedia Commons
Wir lassen in aber auch Vertreter der Siegermächte zu Wort kommen, die gegen das schreiende Unrecht der Rheinwiesenlager ihr Wort erhoben. Dazu zählen etwa der ehemalige US-Wachmann Martin Brech, der deutschen Gefangenen half und dabei sein eigenes Leben aufs Spiel setzte, oder der frühere US-Major Merrit Drucker, ein echter Patriot und Humanist, der die Deutschen um Verzeihung für die Schandtaten seiner Vorväter gebeten hat.
Gewürdigt wird auch General George S. Patton, der sich Eisenhowers Befehl widersetzte, die deutschen Kriegsgefangenen in seinem Verantwortungsbereich freiließ und eine hohe Meinung von unserem Volk hatte. Er sagte:
„Ich habe große Achtung für die deutschen Soldaten. In Wirklichkeit sind die Deutschen das einzige anständige in Europa lebende Volk.“
Mit bringen wir ein Thema zur Sprache, das aus der öffentlichen Wahrnehmung fast vollkommen verschwunden ist. Wir geben den Opfern eine Stimme und dokumentieren, welche Qualen und welches Leid deutsche Soldaten und Zivilisten in US-Kriegsgefangenschaft erdulden mussten.
erscheint im August. Sie können diese ungeheuer wichtige Geschichtsausgabe, die eine echte Lücke in der historischen Forschung schließt, aber schon . Nutzen Sie die Gelegenheit und bestellen Sie gleich mehrere Exemplare, um auch im Freundes- und Familienkreis auf dieses von der etablierten Historikerzunft weitgehend unbeachtete Kapitel unserer Geschichte aufmerksam zu machen. .
Quelle:
"Wenn Unrecht Gesetz wird,wird Rebellion Pflicht."
Der Klartexter
Der Klartexter