14.04.2023, 18:54
Hamburg: Grünen-Politiker verschickt Nacktfoto und wird erpresst
Der Hamburger Grünen-Politiker Michael Werner-Boelz wurde um 50.000 Euro erpresst, weil er ein Nacktbild versendet hat. Er zahlte nicht, das Foto landete daraufhin im Netz.
Von MANFRED W. BLACK | Michael Werner-Boelz ist 56 Jahre alt – und einer der führenden Grünen-Politiker. Er fungiert als Bezirksbürgermeister in Hamburg-Nord.
Er wurde in Norddeutschland dadurch bekannt, dass er 2021 ein Verbot für den weiteren Bau von Einfamilienhäusern und Reihenhäusern forderte ( ). Viele Bürger waren damals empört, als sie hörten, dass Werner-Boelz selbst privat in einem wohnt.
Nun macht der Hamburger Politiker erneut Schlagzeilen: Er hat ein Nacktfoto von sich aufgenommen – und einer angeblich hübschen Frau zugeschickt. Dadurch geriet er in die Bredouille und wurde wenig später erpresst.
Kontakt über Facebook
zufolge hatte sich eine etwa 30 Jahre alte brünette Frau bei dem Verwaltungsleiter über Facebook gemeldet. Die angebliche Französin gab an, im Hamburger Stadtteil Bramfeld zu leben und Interesse zu haben, mit dem Regionalpolitiker über Skype zu kommunizieren.
Die Frau behauptete mit großer Chuzpe, fasziniert von Boelz zu sein. Das war Ende Januar diesen Jahres. Der grüne Politiker sah sich geschmeichelt und gab dabei zu verstehen, dass auch er Interesse an näheren Kontakten habe. Man vereinbarte, fortan zumindest eine Skype-Kommunikation pflegen zu wollen. Schnell wurde viel und lebhaft gechattet. Über Wochen.
Angeblich ging es anfänglich über vielfältige Alltäglichkeiten. Die Bild-Zeitung kommentierte diese Kommunikation mit erstaunlichem Verständnis: „Dem Bezirksamtsleiter tat es gut, nach langen Arbeitstagen nette Worte zu lesen.“
Dann kommen Nacktfotos
Bald schickte die vermeintliche Französin, die vorgab, inzwischen im französischen Nantes zu leben, ein Nacktfoto von sich – und äußerte die Bitte, Michael Werner-Boelz möge auch von sich eine Nacktaufnahme senden.
Das tat Werner-Boelz dann auch sogleich. Er stellte aber später die Behauptung auf, schnell erkannt zu haben, dass das eine falsche Reaktion gewesen ist. Rasch, so sagt Boelz heute, habe er versucht, das Foto zu löschen.
Ein freilich vergebliches Unterfangen. Die Frau – und ihre mutmaßlichen Mittäter – hatten die Aufnahme sofort gesichert.
Böses Erwachen – ausgerechnet zu Ostern
Für den Bezirksbürgermeister kam das böse Erwachen am Ostersamstag: Schriftlich wurde Werner-Boelz bedeutet, er solle umgehend 50.000 Euro zahlen, anderenfalls werde das pikante Foto ins Internet gestellt.
Der Regionalpolitiker weigerte sich, das Geld zu überweisen. Er ging stattdessen zur Polizei und erstattete Anzeige – wegen Erpressung.
Das beeindruckte die Erpresser allerdings nur wenig: Sie stellten die Nacktaufnahme in einem osteuropäischen Internet-Portal online.
Mittlerweile versuchen deutsche Kriminalpolizisten, die Domain schließen zu lassen. Und Michael Werner-Boelz gibt sich jetzt reumütig – und auch ein wenig verschämt. Ihm sei die Sache sehr unangenehm.
Aber der Grünen-Bürgermeister wäre kein (grüner) Politiker, wenn er nicht sogleich schon wieder kluge Ratschläge für seine Bürger hätte. Er verkündete nun die Botschaft: „Wem so etwas passiert: Nicht verstecken, die Täter anzeigen!“
Quelle:
"Wenn Unrecht Gesetz wird,wird Rebellion Pflicht."
Der Klartexter
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