Ein „Politikwissenschaftler“ und die Vorsilben: Eingepriesen sei der Herr!
16. September 2023
Zeigte am Freitag im tagesschau24-Interview, dass er neben seiner linksextremen Ideologie auch deutliche Probleme mit der deutschen Sprache hat - Politikwissenschaftler Wolfgang Schröder.
Von SARAH GOLDMANN | Linke sind nicht die hellsten Kerzen auf der Torte. Sie „können Haltung“, aber sie können nicht richtig sprechen. Ein eben solcher Experte ist der Politikwissenschaftler Wolfgang Schröder, der am Freitag mehrfach auf seine Einschätzung zur Abstimmung in Thüringen abgab. Haltungsmäßig war die korrekt: er verurteilte den frechen Akt des Souveräns, ein Gesetz zu beschließen, obwohl die Minderheitsregierung der Linken das gar nicht wollte. Wie konnten sie nur.
Wenn es um die sprachliche Umsetzung seiner Meinung geht, dann stieß der Herr Politikwissenschaftler, der auf dem als Phoenix-„Experte“ im Duett mit Moderator Alexander Kähler schon seine ganze Verachtung über die AfD zum Ausdruck brachte, allerdings schnell an seine verbalen Grenzen, insbesondere, wenn es um Vorsilben geht.
- Aus einer Abstimmung oder Zustimmung wird bei ihm eine Einstimmung (Minute 3:34):
„Und da haben wir in der Tat einen Bruch festzustellen, und zwar einfach deshalb, weil es ist nicht `ne normale Abstimmung, wo’s um irgendeinen kleinen Punkt geht, sondern mit der gestrigen Einstimmung konnte die AfD beweisen, dass sie in der Lage is, Mehrheitsverhältnisse zu verändern […].“
Das nehmen wir jetzt mal als Einstimmung auf Schröders Sprachkompetenz. Als nächstes beschreibt er,
- dass die CDU in ihrem Gesetzesvorhaben Stimmen der AfD eingeplant habe.
„Eingepriesen“ nennt er dieses Einplanen. Man kann so ein Wort hier durchaus benutzen, allerdings natürlich in der richtigen Form. Und die heißt „eingepreist“, wie der Duden bestätigt. Bei Schröder geht das etwas durcheinander.
Es gibt auch das Verb preisen, man preist zum Beispiel den Herrgott: Der Herrgott sei gepriesen. Diese Form benutzt er aber als – grammatisch gesprochen – Partizp II von einpreisen, bei Minute 4:34 und 5:12. Er sagt also, die Stimmen der AfD wurden von der Union „eingepriesen“. Und das ist falsch. Die Stimmen werden nicht eingepriesen, sondern eingepreist.
Jetzt könnte man meinen, das kann ja mal passieren, mit der Einstimmung und den eingepriesenen Stimmen, Zufall, shit happens. Aber Schröder macht gleich weiter, auf seinem Spezialgebiet „Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung“, dem er angeblich (Minute 5:36) angehört.
- Die Linkspartei, so schwadroniert er (Minute 7:30) , habe „[…] vielfach unter Beweis gestellt […], dass sie eine auf dem „Grundboden der Verfassung stehende Partei ist“.
Auf dem Grundboden der Verfassung? Oder auf dem Unterboden? Vielleicht auf dem Nährboden der Verfassung? Das hätte einen tieferen Sinn, wenn man einmal länger darüber nachdenkt. Aber das überlassen wir jetzt mal nicht den anderen, wie diesem „Politikwissenschaftler“. Das können wir auch ohne ihn ordnen. In klaren Gedanken und in richtigem Deutsch.
Quelle:
Der Klartexter