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Amerika bittet Russland, das Jüngste Gericht zu vertagen
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Amerika bittet Russland, das Jüngste Gericht zu vertagen


23 Juni 2024

In der US-Zeitschrift "The American Conservative" sind gleich zwei Artikel erschienen, die dringend für Friedensverhandlungen auf Grundlage von Wladimir Putins jüngsten Vorschlägen plädieren. Ist dies das Zeichen eines im Westen einsetzenden Umdenkens?

[Bild: 6675ede1b480cc515a132812.JPG]
Symbolbild, KI-generiert - Quelle: Sputnik © RIA Nowosti

Von Kirill Strelnikow

Jetzt wissen wir genau, wie lange es dauert, bis eine Giraffe die Botschaft versteht: Eine Woche ist vergangen, seit der Kollektive Westen Putins Friedensvorschläge erhalten hat, und plötzlich erweist sich, dass der Plan der Lösung des Ukraine-Konflikts, den sie zuerst prompt und reflexartig abgelehnt haben, durchaus der Beginn eines Friedensprozesses sein kann. Und dass Putins wenige Vorbedingungen eisenhart begründet sind.

Eine der bekanntesten amerikanischen Publikationen, The American Conservative, die Stimme der verbliebenen Realisten und Pragmatiker im Westen, veröffentlichte gestern zwei programmatische Artikel, die sich sowohl an die westliche Elite als auch an die russische Führung richten.

Der erste Artikel mit dem bezeichnenden Titel "The Biden Administration Has No Definition of Victory in Ukraine ‒ That is just one of the reasons to start negotiations" ("Die Biden-Administration hat keine Vorstellung von einem Sieg in der Ukraine ‒ und das ist einer der Gründe für die Aufnahme von Verhandlungen") räumt überraschend offen ein, dass einer der Hauptgründe für den Beginn des Konflikts in der Ukraine die anhaltende Missachtung russischer Interessen durch den Westen ist. Die Missachtung russischer Interessen und der zahlreichen Warnungen nicht nur aus Moskau, dass ein NATO-Beitritt der Ukraine für Russland von Anfang an "absolut inakzeptabel" war.

Der Artikel zitiert NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg:

"Im Herbst 2021 schickte uns Putin einen Vertragsentwurf über die Nichterweiterung der NATO. Natürlich haben wir ihn nicht unterschrieben. Und er begann einen Krieg, um zu verhindern, dass (ein neues und feindliches Mitglied der) NATO an Russlands Grenzen auftaucht."

Der zweite Artikel mit dem Titel "Putin's Peace Proposal: Deal or No Deal?" kommt zu dem Schluss, dass die Ablehnung von Putins Friedensplan durch die Ukraine und den Westen ein schwerer Fehler war. Ein Fehler, der dringend korrigiert werden muss, wenn es dafür nicht zu spät ist.

Die öffentlichen Argumente "für dringende Friedensgespräche" sind in beiden Artikeln fast identisch:

Kiews hartnäckig verkündete Ziele (auf Geheiß seiner derzeitigen Handlanger) wie die Rückgabe der Krim und des Donbass, die Entmachtung Putins und ein Regimewechsel in Russland sind "längst verworfene Phantasien". Russland hat allen Widrigkeiten zum Trotz eine starke Wirtschaft, eine maßgebliche Führung, chinesische Unterstützung, eine riesige Bevölkerung und Armee, und sein militärisch-industrieller Komplex arbeitet "mit voller Kraft".

Die von Selenskij versprochene neue Offensive sei vor dem Hintergrund eines personellen Desasters "unrealistisch". Die Ukraine sei für die USA und Europa nie wichtig gewesen, aber der militärische Konflikt bereite dem Westen ernste Probleme: "Wer in Donezk, Lugansk, Cherson und Saporoschje regiert, geht uns absolut nichts an."
Die Zeit spiele gegen die Ukraine und den Westen, und es sei notwendig, das Maximum dessen herauszuholen, was im Moment möglich ist, denn dann werden die Bedingungen schlechter sein: "Es ist unwahrscheinlich, dass Kiew nächstes Jahr in einer besseren Verhandlungsposition sein wird als jetzt."

Das wichtigste Argument lautet indes: Versuche, den Westen und die NATO noch tiefer in den Konflikt zu verwickeln, sind ein direkter Weg in ein nukleares Armageddon, das niemand will. Es liege im Interesse Europas und der Vereinigten Staaten, den Krieg so schnell wie möglich zu beenden, was bedeutet, dass "Verhandlungen (mit Russland) kategorisch notwendig sind".

In der Tat wird Russland aufgefordert, die Umsetzung von "Plan B" mit noch härteren Konsequenzen hinauszuzögern und die kategorische Weigerung der derzeitigen westlichen Führer, zu verhandeln, zu ignorieren, weil im November ein neuer Präsident im Weißen Haus und neue Staatschefs mit einer realistischeren Position in Europa antreten könnten.

Amüsanterweise wurde ein ähnlicher Gedanke vom derzeitigen französischen Premierminister Gabriel Attal formuliert, der sagte, dass, sollte die rechtsgerichtete Partei Rassemblement National nach den Parlamentswahlen an die Macht kommen, dies sowohl innenpolitisch als auch international zu großen Veränderungen führen werde. Einschließlich der "Einstellung eines Großteils der Hilfe für die Ukraine". Florian Philippot, ein französischer Politiker und Architekt des Erfolgs von Marine Le Pen, schloss sich ihm an und schrieb, dass die westlichen Länder ihre Finanzhilfe für Kiew einstellen sollten und dass die Ukraine selbst "so bald wie möglich auf der Grundlage der vor zwei Jahren in Istanbul getroffenen Vereinbarungen an den Verhandlungstisch mit Russland zurückkehren sollte".

Die neuen Politiker in anderen westlichen Ländern, die auf der Welle der "Lame-Duck-Epidemie", von der die Regierungschefs Deutschlands, Frankreichs, Kanadas und Japans befallen wurden, vielleicht bald die "Verweigerer" ablösen und Verhandlungen mit Russland aufnehmen, haben eine ähnliche Position.

Die zaghaften Rufe einiger westlicher Kräfte nach Verhandlungen und die Aufforderung, "einen kühlen Kopf zu bewahren", wurden von Russland sicherlich vernommen. Wir sehen, wie der Westen langsam aber sicher zurückweicht. Hier und da gibt es Berichte, dass Putins Friedensplan ein echter Segen ist: "Moskaus Friedensvorschlag hat versteckte Möglichkeiten. Selbst eine 'geschrumpfte' Ukraine könnte mit westlicher Hilfe zu einer blühenden Nation werden, wie Südkorea nach 1953 oder Westdeutschland nach 1945."

Es könnte sich jedoch herausstellen, dass Putins mehr als vernünftige und realistische Vorschläge nur eine begrenzte Haltbarkeit haben und es keine Rückkehr zu dem einst hochmütig verworfenen Friedensplan geben wird, sondern dass neue Bedingungen "vor Ort" festgelegt werden. Russland kann und wird nicht warten, bis die Generation der "Falken" im Westen durch eine Generation von Tauben, Kanarienvögeln oder Papageien ersetzt wird.

Russlands Führung schafft erfolgreich und konsequent eine neue Weltordnung und eine neue wirtschaftliche und politische Realität (siehe die Ergebnisse der Besuche von Präsident Wladimir Putin in Nordkorea und Vietnam, die Warteschlange derjenigen, die den BRICS beitreten wollen, und so weiter) und stärkt gleichzeitig das Land, seine Armee und seine Wirtschaft: Laut dem US-Kongressabgeordneten Michael Waltz "verkauft Russland mehr Öl und Gas in Asien und Europa, in der ganzen Welt, als jemals zuvor. Die Welt verändert sich unwiderruflich vor unseren Augen ‒ und nicht zu Gunsten des Kollektiven Westens."

Und während die Giraffe langsam begreift, dass sie die saftige Kokosnuss hätte nehmen sollen, die ihr gestern angeboten wurde, bekommt sie morgen vielleicht nur eine zerfetzte Feige angeboten.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Originalartikel ist am 21. Juni 2024 auf ria.ru erschienen.

Mehr zum Thema ‒ Günter Verheugen: "Bei diesem Krieg wird so getan, als hätte es keine Vorgeschichte gegeben"


Quelle: https://test.rtde.me/international/20996...-vertagen/




Alexander Dugin: Die bevorstehenden US-Wahlen entscheiden über das Schicksal der Welt


23 Juni 2024

Wie gefährlich ist der demente Joe Biden? Welche Chancen hätte der Frieden tatsächlich mit Donald Trump? Die Pläne von Neokons und Globalisten jedenfalls zielen auf globale Unterwerfung, und angesichts des Widerstands auf noch mehr Krieg.

[Bild: 6672ed2d48fbef47037bc979.PNG]
© https://ria.ru/20240619/vybory-1953676989.html

Von Alexander Dugin

Die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen, die am 5. November 2024 stattfinden sollen, sind von höchster Bedeutung. Von ihrem Ausgang hängt nicht nur das Schicksal der Vereinigten Staaten und sogar des gesamten Westens, sondern auch das der gesamten Menschheit weitgehend ab. Die Welt steht am Rande eines Atomkriegs, eines echten und totalen dritten Weltkriegs zwischen Russland und den NATO-Ländern. Von demjenigen, der in der nächsten Legislaturperiode im Weißen Haus regieren wird, hängt es letztlich ab, ob die Menschheit weiterexistieren wird oder nicht.

Deshalb ist es so wichtig, die beiden Wahlkandidaten nochmals genau zu betrachten und über ihre Programme und Positionen nachzudenken.

Biden ist heute zweifellos ein geistesschwacher Invalide mit deutlichen Anzeichen von Altersdemenz dar. Doch seltsamerweise spielt das fast keine Rolle. Biden ist nur eine Fassade, ein Aushängeschild für die politischen Eliten der Demokratischen Partei, die in den USA fest an der Macht sind und einen eindeutigen Konsens über Biden hergestellt haben. Im Prinzip könnte Biden auch als Leiche regieren. Es würde nichts ändern. Er hat eine geschlossene Gruppierung von Globalisten (manchmal auch "Weltregierung" genannt) hinter sich, die nicht nur einen Großteil des amerikanischen Tiefen Staates vereinen, sondern auch liberale Eliten in Europa und weltweit.

Ideologisch gesehen repräsentiert Biden den Globalismus, das heißt das Projekt der Vereinigung der Menschheit unter der Herrschaft liberaler technokratischer Eliten mit der Abschaffung souveräner Nationalstaaten und der vollständigen Vermischung von Völkern und Religionen. Es handelt sich um eine Art Projekt eines neuen Turmbaus zu Babel. Orthodoxe Christen und viele christliche Traditionalisten anderer Konfessionen sehen darin verständlicherweise das "Kommen des Antichristen". Globalisten (Yuval Harari, Klaus Schwab, Raymond Kurzweil, Maurice Strong) sprechen offen von der Notwendigkeit, die Menschheit durch künstliche Intelligenz und Cyborgs zu ersetzen, wobei die Abschaffung von Geschlecht und Ethnizität in den westlichen Gesellschaften bereits Realität ist. Von Biden hängt bei der Verwirklichung dieses Projekts überhaupt nichts ab. Er trifft keine Entscheidungen, sondern erfüllt nur die Rolle eines Vertretungsberechtigten des internationalen Hauptquartiers des weltweiten Globalismus.

Politisch stützt sich Biden auf die Demokratische Partei, die sich trotz der Vielfalt ihrer Positionen und der Präsenz von nicht globalistischen Politikern und Figuren – wie dem linksradikalen Bernie Sanders oder Robert Kennedy – intern auf seine Unterstützung einigte. Und Bidens Handlungsunfähigkeit schreckt niemanden, denn die wirkliche Macht liegt bei anderen Personen, die viel jünger und rationaler sind. Aber darum geht es nicht: hinter Biden steht eine Ideologie, die heute in der Welt weit verbreitet ist. Die politischen und wirtschaftlichen Eliten der Welt sind in der einen oder anderen Weise liberal eingestellt. Auf globaler Ebene ist der Liberalismus tief in Bildung, Wissenschaft, Kultur, Information, Wirtschaft, Business, Politik und sogar Technologie verankert. Biden ist lediglich ein Schnittpunkt der Strahlen in diesem Weltnetz. Und die politische Verkörperung dieses Weltnetzes wird von der amerikanischen Demokratischen Partei repräsentiert. Den Demokraten in den Vereinigten Staaten geht es immer weniger um die Amerikaner selbst und immer mehr darum, ihre globale Dominanz um jeden Preis zu bewahren – sogar um den Preis eines Weltkriegs (mit Russland und China). Sie sind gewissermaßen bereit, auch die Vereinigten Staaten selbst zu opfern. Das macht sie extrem gefährlich.

Auch Vertreter amerikanischer neokonservativer Kreise teilen die globalistische Agenda derjenigen, die hinter Biden stehen. Dabei handelt es sich um ehemalige "Trotzkisten", die Russland hassen und glauben, dass eine Weltrevolution erst nach dem vollständigen Sieg des Kapitalismus, das heißt des globalen Westens im weltweiten Maßstab, möglich ist. Daher wurde dieses Ziel bis zum Ende des Zyklus der kapitalistischen Globalisierung aufgeschoben, um später nach dem globalen Sieg des liberalen Westens auf das Thema der proletarischen Revolution zurückzukommen. Die Neocons agieren als Falken, bestehen auf einer unipolaren Welt, unterstützen Israel uneingeschränkt und insbesondere den Völkermord in Gaza. Es gibt auch Neocons unter den Demokraten, doch die meisten von ihnen konzentrieren sich unter den Republikanern, die den Gegenpol zu Trump darstellen. In gewissem Sinne sind sie die "fünfte Kolonne" der Demokraten und der Gruppe Bidens in der Republikanischen Partei.

Und schließlich der amerikanische Tiefe Staat, der Deep State. Hier geht es um die überparteiliche Spitze der Regierungsbeamten, um Spitzenbürokraten und wichtige Figuren in der Armee und den Spezialdiensten, die eine Art "Wächter" der amerikanischen Staatlichkeit verkörpern. Traditionell gibt es zwei Vektoren für den amerikanischen Deep State, die sich genau in der traditionellen Politik von Demokraten und Republikanern widerspiegeln. Der eine Vektor zielt auf die globale Dominanz und die Ausbreitung des Liberalismus auf globaler Ebene (die Politik der Demokraten), der andere Vektor auf die Stärkung der USA als große Supermacht und weltpolitischer Hegemon (die Politik der Republikaner). Es ist leicht zu erkennen, dass sich diese beiden Linien nicht gegenseitig ausschließen, sondern beide Vektoren mit unterschiedlichen Nuancen auf das gleiche Ziel ausgerichtet sind. Daher ist der amerikanische Deep State der Hüter einer allgemeinen politischen Ausrichtung, der es der Parteienbalance erlaubt, jedes Mal einen der Entwicklungsvektoren zu wählen, mit denen der Deep State grundsätzlich zufrieden ist.

Bidens Gruppe spiegelt derzeit aber die Interessen und Werte dieser amerikanischen Spitzenbürokratie genauer wider.

Biden konzentriert eine kritische Anzahl von Machtfaktoren, von der Ideologie bis zum Deep State, und wird darüber hinaus von großen Finanzkonzernen, der Weltpresse sowie der Kontrolle über globale Monopole gestützt. Seine persönliche Schwäche und seine Altersdemenz zwingen die hinter ihm stehenden Globalisten dazu, undemokratische Methoden anzuwenden, um ihn an der Macht zu halten. In einer seiner letzten Reden auf einer Wahlkampfveranstaltung erklärte Biden ganz direkt, dass "es an der Zeit ist, die Freiheit über die Demokratie zu stellen". Dies war nicht ein weiterer Versprecher, sondern der Plan der Globalisten.

Sollte es nicht möglich sein, sich mit demokratischen Methoden an der Macht zu halten, können jegliche undemokratischen Prozesse unter dem Slogan der "Freiheit" stattfinden, das heißt im Grunde genommen, die Errichtung einer globalistischen Diktatur. Ein Krieg mit Russland wird die rechtliche Grundlage dafür liefern, und Biden kann den Trick von Selenskij wiederholen, der nach der Annullierung der Präsidentschaftswahlen an der Macht blieb. Auch für Macron in Frankreich, der bei den Wahlen zum Europaparlament eine vernichtende Niederlage gegen die "Rechten" erlebte, und sogar für Scholz in Deutschland, der rapide an Unterstützung verliert, könnte dies eine Option sein. Die Globalisten im Westen erwägen eindeutig das Szenario, eine direkte Diktatur zu errichten und die Demokratie abzuschaffen.

Für die Menschheit wird Bidens Sieg oder allein die Tatsache, dass er in irgendeiner Funktion an der Macht bleibt, eine Katastrophe bedeuten. Die Globalisten werden weiterhin ein neues Babylon errichten und an der Idee einer Weltregierung festhalten, was zu einer Eskalation bestehender und zum Beginn neuer Konflikte führen wird. Biden bedeutet Krieg. Ein Krieg ohne Ende.

Hinter Donald Trump stehen ganz andere Kräfte. Er ist in der Tat eine Alternative zu Biden und seiner Globalistengruppe, und zwar eine viel kontrastreichere Alternative. Genau aus diesem Grund war Trumps erste Amtszeit als US-Präsident ein ständiger Skandal. Das amerikanische Establishment schmähte ihn kategorisch und hörte damit erst auf, als er durch Biden ersetzt wurde.

Im Gegensatz zu Biden ist Trump eine prägende, einzigartige, impulsive und willensstarke Persönlichkeit. Trotz seines Alters ist er in guter Form, passioniert, energisch und vital. Während Biden ein Teamplayer und in der Tat ein Protegé der globalistischen Kreise ist, stellt Trump einen Einzelgänger dar, welcher den amerikanischen Traum vom persönlichen Erfolg verkörpert. Er ist zwar ein Narzisst und Egoist, aber ein sehr geschickter und erfolgreicher Politiker.

Ideologisch orientiert sich Trump an den klassischen amerikanischen Konservativen (nicht den Neocons!). Sie werden oft als Paläokonservative bezeichnet und sind Nachfolger der traditionellen isolationistischen Tradition der Republikaner, die in Trumps Slogan "America First!" zum Ausdruck kommt. Diese klassischen Konservativen verteidigen traditionelle Werte: die traditionelle Familienstruktur zwischen Mann und Frau, den christlichen Glauben und die Bewahrung von Anstand und Normen, die prägender Bestandteil der amerikanischen Lebensweise sind.

Außenpolitisch besteht die Ideologie der Paläokonservativen darin, die USA als souveränen Nationalstaat zu stärken (daher Trumps Slogan "Make America Great Again") und sich nicht in die Politik anderer Länder einzumischen, wenn dies nicht die Sicherheit und die Interessen der USA direkt bedroht.

Mit anderen Worten: Trumps ideologisches Programm ist das genaue Gegenteil von Bidens ideologischem Programm. Heute wird diese Ideologie meist mit dem Namen Trump in Verbindung gebracht und als "Trumpismus" bezeichnet.

Erwähnenswert ist, dass eine derartige Ideologie aus soziologischer Sicht und aus der Sicht der Wählerschaft von knapp der Mehrheit der Amerikaner geteilt wird – vor allem in den zentralen US-Staaten zwischen den beiden Küstenstreifen. Der Durchschnittsamerikaner ist konservativ und traditionell, und aufgrund einer Kultur des Individualismus ist es ihm gleichgültig, was andere, auch die Mächtigen, denken. Das Prinzip der Eigenverantwortung macht die traditionellen Amerikaner skeptisch gegenüber ihrer Bundesregierung, die per definitionem nur ihre Freiheiten einschränkt. Genau durch einen direkten Appell an diesen Durchschnittsamerikaner – über die Köpfe der politischen, finanziellen und medialen Eliten hinweg – konnte Trump 2016 zum Präsidenten gewählt werden.

Da es bei den Republikanern aber nicht nur Paläokonservative, sondern auch Neokonservative gibt, ist die Republikanische Partei weitgehend gespalten. Die Neocons stehen Biden und den hinter ihm stehenden Kräften näher, während Trumps Ideologie ihren prinzipiellen Positionen zuwiderläuft. Das Einzige, das sie vereint, ist das Bekenntnis zur Größe Amerikas und der Wunsch, die amerikanische Macht im militärisch-strategischen und wirtschaftlichen Bereich zu stärken. Darüber hinaus konnten die ehemaligen "Trotzkisten" im Laufe der Jahrzehnte ihrer neuen Politik einflussreiche und hochrangige "Denkfabriken" in den Vereinigten Staaten gründen und die bestehenden mit ihren Vertretern infiltrieren. Die Paläokonservativen haben dagegen fast keine ernst zu nehmenden "Denkfabriken" mehr.

In den 90er-Jahren beklagte [der US-amerikanische Ökonom] James Buchanan, dass die Neocons die republikanische Partei praktisch übernommen und traditionalistische Politiker ins Abseits gedrängt hätten. Damit haben sie eine Mine unter die parteipolitische Machtbasis von Donald Trump gelegt.

Andererseits sind Wahlen für die Republikaner von großer Bedeutung, und viele wichtige Politiker unter ihnen – Kongressabgeordnete, Senatoren und Gouverneure – berücksichtigen Trumps enorme Wählerbeliebtheit und sind daher gezwungen, ihn auch aus pragmatischen Gründen zu unterstützen. Dies erklärt Trumps kritisches Gewicht unter den republikanischen Präsidentschaftskandidaten. Für die Republikaner – nicht nur für die Paläokonservativen, sondern auch für einfache Pragmatiker – ist Trump das Mittel zur Machterlangung.

Die Neocons werden jedoch eine sehr einflussreiche Gruppe bleiben, und Trump wird kaum riskieren, die Beziehungen zu ihnen abzubrechen.

Von Anfang an war die Stellung des Deep State gegenüber Trump eher zurückhaltend. In den Augen der Spitzenbürokratie war Trump ein Emporkömmling und sogar eine marginalisierte Person, die sich auf für Amerikaner populäre und traditionelle, aber dennoch etwas gefährliche Ideen stützte. Außerdem besaß er nicht die erforderliche Unterstützung im Establishment. Aus diesem Grund begann der Konflikt mit der CIA und anderen Diensten bereits in den ersten Tagen von Trumps Präsidentschaft im Jahr 2017.

Der Tiefe Staat ist eindeutig nicht auf Trumps Seite, aber gleichzeitig kann er seine Popularität in der Bevölkerung sowie die Tatsache nicht ignorieren, dass die Stärkung der USA als Staat nicht im Widerspruch zu den grundlegenden Interessen der Vertreter des Deep State selbst steht. Trump könnte in diesem Umfeld eine beeindruckende Unterstützergruppe aufbauen, doch sein politisches Temperament ist dafür nicht geeignet. Er bevorzugt es, spontan, impulsiv und eigenverantwortlich zu handeln. Das macht ihn für die Wähler attraktiv, die in ihm einen kulturell akzeptierten amerikanischen Archetypus sehen.

Gelingt es Trump trotz aller Widrigkeiten, die Präsidentschaftswahlen im Jahr 2024 zu gewinnen, wird sich das Verhältnis zum Deep State vermutlich ändern. Nach der Erkenntnis, dass Trump keine zufällige Figur ist, wird der Deep State sicherlich versuchen, eine systemische Beziehung zu ihm aufzubauen.

Höchstwahrscheinlich versuchen die hinter dem schwachen Biden stehenden Globalisten, den starken Trump aus der Wahl zu drängen und um jeden Preis zu verhindern, dass er Präsident wird. Dabei sind alle Methoden denkbar: Ermordung, Inhaftierung, Organisation von Unruhen und Protestaktionen bis hin zu einem Putsch oder Bürgerkrieg. Oder Biden wird am Ende seiner Präsidentschaft den Dritten Weltkrieg auslösen. Auch das ist sehr wahrscheinlich.

Da die Globalisten die volle Unterstützung des Deep State genießen, könnte jedes dieser Szenarien verwirklicht werden.

Geht man jedoch davon aus, dass der populäre und populistische Trump gewinnt und Präsident wird, wird dies schwerwiegende Auswirkungen auf die gesamte Weltpolitik haben.

Zunächst einmal wird die zweite Präsidentschaftsperiode dieses US-Präsidenten mit einer solchen Ideologie zeigen, dass auch seine erste Präsidentschaftsperiode keine (aus Sicht der Globalisten) "bedauerliche" Zufälligkeit war. Nicht nur die Befürworter der multipolaren Welt – Russland, China, die islamischen Länder – werden die unipolare Welt und das globalistische Projekt ablehnen, sondern auch die Amerikaner selbst. Dies wird dem gesamten Netzwerk der liberal-globalistischen Eliten einen schweren Schlag versetzen. Und von einem solchen Schlag werden sie sich höchstwahrscheinlich nicht erholen.

Aus objektiver Sicht kann Trump zum Initiator einer multipolaren Weltordnung werden, in der die USA noch eine wichtige, aber keine dominierende Rolle mehr spielen. "Amerika wird wieder groß werden", aber als Nationalstaat, nicht als globalistischer Welthegemon.

Dabei werden die heute automatisch vorhandenen und von den Globalisten ausgelösten Konflikte selbstverständlich nicht von alleine aufhören. Die von Trump an Russland gerichteten Forderungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine werden realistisch, aber im Grundsatz recht hart sein. Seine Unterstützung für Israel in Gaza wird nicht weniger kompromisslos sein als die von Biden. Außerdem betrachtet Trump die rechtsgerichtete Politik Netanjahus als etwas Artverwandtes. Und er wird eine ziemlich harte Politik gegenüber China fahren, vor allem beim Druck auf chinesische Unternehmen in den USA.

Der Hauptunterschied zwischen Trump und Biden besteht darin, dass ersterer sich auf rational berechnete nationale Interessen der USA konzentrieren wird (was dem Realismus in den internationalen Beziehungen entspricht), und zwar unter pragmatischer Berücksichtigung des Mächte- und Ressourcengleichgewichts. Die Ideologie der Globalisten hinter Biden ist hingegen in gewisser Weise totalitär und kompromisslos.

Für Trump stellt die nukleare Apokalypse einen inakzeptablen Preis dar, egal was geschieht. Für Biden und vor allem für diejenigen, die sich für die Herrscher von Neubabylon halten, steht alles auf dem Spiel. Deshalb bleibt ihr Verhalten auch in einer kritischen Situation unberechenbar.

Trump hingegen ist nur ein Spieler. Er ist zwar sehr hart und trotzig, aber er hält sich an die Rationalität und die Abschätzung des konkreten Profits. Trump lässt sich kaum überreden, aber man kann mit ihm verhandeln. Biden und seine Herren sind unzurechnungsfähig.

Die US-Wahl im November 2024 wird die Frage beantworten, ob die Menschheit noch eine Chance hat oder nicht. Nicht mehr und nicht weniger.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 19. Juni 2024 zuerst auf RIA Nowosti erschienen.

Alexander Dugin ist ein russischer Philosoph.

Mehr zum Thema - Putin hat dem Westen ein Angebot gemacht, das er haben will – aber nicht annehmen kann


Quelle: https://test.rtde.me/meinung/209690-alex...us-wahlen/
"Wenn Unrecht Gesetz wird,wird Rebellion Pflicht."
Der Klartexter
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