18.07.2024, 18:51
Der tägliche Wahnsinn - Quatsch- und Medienexperte der Stunde: Olaf Scholz
18 Juli 2024
"Schöne neue Welt" oder einfach nur der normale Irrsinn? Täglich ist man als Medienkonsument mit Meldungen aus allen möglichen Themenbereichen konfrontiert, die man vor wenigen Jahren noch als Satire verbucht hätte. Wir präsentieren hier in loser Folge eine kleine Auswahl aktueller Fälle.
Olaf Scholz (Archivbild) - Quelle: © Michael Kappeler/dpa
Scholz: Klassische Medien sind "Fachleute dafür, zu recherchieren, ob eine Information richtig oder falsch ist"
Nicht nur beim Fußball, auch in zahlreichen anderen Bereichen ist heutzutage fast jeder ein "Experte". Nun offenbarte sich auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als ein solcher – und zwar für Quatsch und Medien. Im mit dem zum Werbekonzern Ströer gehörenden Klatschportal t-online mahnte der Kanzler die Nutzer von sozialen Medien, einen kritischen Blick auf die dort verbreiteten Informationen zu werfen. Zudem hob er die Rolle der "klassischen" Medien hervor. Der Kanzler sagte:
"Die sozialen Medien haben einen Mehrwert, davon bin ich überzeugt. Aber sie bringen auch neue Herausforderungen mit sich. Die größte Gefahr liegt aus meiner Sicht in der Rückkehr des Vorurteils."
Er fügte hinzu:
"Nutzer werden ständig mit Informationen versorgt, die nur die eigenen Positionen und Vorurteile verstärken."
Weiterhin führte er aus:
"Wir brauchen ein neues Verständnis dafür, was Quatsch ist. Wir müssen neu lernen, nicht alles zu glauben, was irgendwo geschrieben steht. Früher war es so, wenn einer im Betrieb, in der Kneipe oder im Sportverein Mist erzählt hat, haben die Kolleginnen und Freunde gesagt: 'Ey, das ist doch Quatsch.' Heute geht er ins Netz, findet eine Handvoll Gleichgesinnte und glaubt, er sei im Recht. Aber es bleibt Quatsch!"
Der Staat könne einiges gegen vermeintliche Falschinformationen "unternehmen", aber "am Ende kommt es auf jeden und jede selbst an", so Scholz. Doch damit nicht genug: Scholz zufolge wird auch die Rolle der klassischen Medien wichtiger.
"Sie sind die Fachleute dafür, zu recherchieren, ob eine Information richtig oder falsch ist."
Er mahnte auch an:
"Die Medien müssen heute in dieser Hinsicht viel besser sein als jemals zuvor, um sich im Wettbewerb mit unbezahltem Content zu behaupten."
Verwunderlich am Interview mit dem Bundeskanzler bleibt jedoch, dass es diesmal nicht mit den Worten: "Jo, jo, jo... und das haben Sie geglaubt?" endete.
Quelle:
"Wenn Unrecht Gesetz wird,wird Rebellion Pflicht."
Der Klartexter
Der Klartexter