12. April 2023
Wer hat Angst vor dem schwarzen Mann? Vielleicht bald jeder Hausbesitzer unter 80, dessen Alter der Schornsteinfeger überprüfen und melden soll?
Von MANFRED ROUHS | Der Schornsteinfeger gilt als Glücksbringer. Aber seine Rolle ist seit jeher umstritten. Nicht jeder kleine Hausbesitzer mag für seine Dienste bezahlen. Und im Mittelalter , weil er sich an der Spitze des Schornsteins zu schaffen machte. Seine Aufgabe war es seinerzeit nicht nur, den Kamin zu kehren, sondern auch, die Herrschenden über die Verhältnisse bei den Untertanen auf dem Laufenden zu halten.
Robert Habeck macht sich nun daran, die Rolle des Schornsteinfegers als „Spitzel“ wiederzubeleben. Der soll insbesondere künftig das Lebensalter von Hausbesitzern feststellen und an die Obrigkeiten melden. Das ist weder ein Scherz, noch eine Verschwörungstheorie – sondern ein Gesetzentwurf. Ernsthaft!
Es geht um eine Änderung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Dessen § 71i (2) soll laut Focus künftig lauten:
„Das Alter der Gebäudeeigentümer zum Zeitpunkt sowie das Gebäudeeigentum zum Zeitpunkt des Einbaus oder der Aufstellung der Heizungsanlage zum Zwecke der Inbetriebnahme sind
- im Rahmen der Feuerstättenschau der Heizungsanlage dem bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger nachzuweisen oder
- mit schriftlicher Eigenerklärung dem bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger vorzulegen.“
Hintergrund: Wer 80 Jahre oder älter ist, darf in sein Haus auch nach dem 1. Januar 2024 eine neue Öl- oder Gasheizung einbauen. Wer 79 Jahre oder jünger ist, darf das nicht mehr.
Damit ist Julian Schwark vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks nicht glücklich. Die „Welt“ zitiert ihn mit der Äußerung:
„Dass Schornsteinfeger künftig das Lebensalter der Hausbesitzer prüfen sollen, erscheint abwegig. Damit setzen wir Verwaltungsrecht durch, und dafür sind wir eigentlich nicht zuständig. Wir prüfen technische Anlagen und nicht einzelne Bürger.“
Robert Habeck hat wieder mal ein politisches Eigentor geschossen. Er übertrifft alle absurden Verschwörungstheorien über Schornsteinfeger mit einem noch absurderen Gesetzesentwurf.
PI-NEWS-Autor , Jahrgang 1965, ist Vorsitzender des Vereins Signal für Deutschland e.V., der die Opfer politisch motivierter Straftaten entschädigt, vierteljährlich die herausgibt und im Internet ein betreibt. Der Verein veröffentlicht außerdem per Streaming und stellt und andere Werbemittel zur Massenverteilung zur Verfügung. Manfred Rouhs ist als Unternehmer in Berlin tätig.
Quelle:
Der Klartexter