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Informationen: Corona-Aufarbeitung? Der WDR, der Wieler und die RKI-Files - Impfung ? Nein,Danke !

Corona-Aufarbeitung? Der WDR, der Wieler und die RKI-Files

Corona-Aufarbeitung? Der WDR, der Wieler und die RKI-Files
8 Apr. 2024 - Der WDR präsentiert eine Dokumentation zum Thema der "Corona-Aufarbeitung". Der Beitrag wird maßnahmenkritische Bürger bestätigen, je nach Erwartung auch enttäuschen. Der WDR wollte vom Autoren hinsichtlich zugesandter Fragen erfahren: "Wissen Sie schon, für welches Medium sie veröffentlichen möchten?"


WDR-Dokumentation: Startbild der Ursprungsversion vom 26. März 2024 - © Screenshot: YT-WDR Doku


Von Bernhard Loyen

Am 18. März veröffentlichte das Online-Medium Multipolar die seitens der Redaktion im Vorjahr juristisch erstrittenen sogenannten "RKI-Files". Etablierte Medien reagierten in ihrer diesbezüglichen Berichterstattung vordergründig mit dem offensichtlichen Ansinnen, den Journalisten Paul Schreyer und sein Medium zu diskreditieren. Im Verlauf von rund zwei Wochen sammelte der "Verschwörungsmystiker", als erneut gestempelter "rechter Journalist" und zudem als bedingt seriös deklarierte Schreyer diesbezügliche Berichterstattungen. Dazu heißt es einleitend am 4. April auf Multipolar:

"'Warum Journalismus keine Verschwörungstheorie und Multipolar kein 'rechtes' Magazin ist': Die von Multipolar freigeklagten RKI-Protokolle haben eine breite politische Debatte zur Aufarbeitung der Corona-Zeit in Gang gesetzt. Einige Medien versuchen nun, unsere Glaubwürdigkeit anzugreifen. Multipolar sei 'rechts' oder 'verschwörungstheoretisch', so etwa der Spiegel und die Süddeutsche Zeitung." 

Der WDR berichtet rund eine Woche nach Veröffentlichung erstmalig in einer Kurznachricht über die "RKI-Files". Diese hätten in den (sozialen) Medien "eine kontroverse Debatte entbrannt". Weiter heißt es:

"'Multipolar' interpretiert das so, dass nicht das RKI die Risikobewertung vorgenommen, sondern es politischen Druck gegeben habe. Zudem gibt es Passagen, in denen schwere Konsequenzen von Lockdowns thematisiert und FFP2-Masken als wirksamer Schutz vor einer Ansteckung angezweifelt werden." 

Am 26. März veröffentlichte der Sender auf seinem YouTube-Kanal "WDR Doku" die bis dato medial wenig wahrgenommene Dokumentation: "Corona: Was haben wir falsch gemacht?". Der Text unter dem Beitrag lautet:

"Nach der Veröffentlichung interner RKI-Protokolle mit Schwärzungen stehen die Maßnahmen der Politik während der Corona-Pandemie erneut im Fokus. Wir sind Anfang 2024 der Frage nachgegangen, wie die Politiker:innen und Wissenschaftler:innen ihr damaliges Vorgehen im Rückblick selbst bewerten. Die Dokumentation gibt einen intimen Einblick in die Entscheidungen der Bundes- und Landesregierung und zieht gemeinsam mit Politikern und Expertinnen und Experten kritisch Bilanz."

Erste Auffälligkeit: Die Redaktion änderte nach wenigen Tagen den Titel des Startbilds in der YT-Mediathek. Am 26. März hieß es noch:

"Wo haben wir Fehler gemacht?"


Archiv B.LoyenScreenshot: YT-WDR Doku

Wenige Tage später verschwand dann auch optisch ein Protagonist des Beitrags, Ex-RKI-Chef Lothar Wieler, um gegen eine kläglich dreinblickende Seniorin ausgetauscht zu werden. Die Beschriftung fragt jedoch nicht mehr nach Fehlern, sondern nun heißt es schlicht:

"Das Virus und unsere Freiheit"


Archiv B.LoyenScreenshot: YT-WDR Doku

Warum nicht konsequent(er): "Das Virus, die einfordernde Politik und die eingeschränkte Freiheit der Bürger"? Die zweite Variante bezieht sich dabei auf den ursprünglichen Titel des Beitrags bei der Erstveröffentlichung vom 10. Januar in der ARD-Mediathek.

Der Autor – als freiberuflicher Journalist in der Mail eindeutig deklariert – hat beim WDR nachgehakt. Anstatt einer schlichten Beantwortung zu unspektakulären Fragen hieß es in der Rückmeldung:

"Hallo Herr Loyen, danke für Ihre Anfrage. Erlauben Sie eine Rückfrage: Wissen Sie schon, für welches Medium Sie recherchieren bzw. veröffentlichen möchten?"

Die daraufhin erfolgte schriftliche Gegenfrage, ob dieses Vorgehen ein gängiges Prozedere innerhalb des WDR darstellt, wurde, wie auch die vorherigen Fragen, bis zur Veröffentlichung des Artikels leider nicht beantwortet.

Inhaltlich reiht sich die Dokumentation erneut in das bekannte Regiemuster bis dato produzierter Beiträge öffentlich-rechtlicher Medien zum Thema "Corona-Aufarbeitung" ein. Grob zusammengefasst in den einzelnen Kapiteln: "es war ja so wenig bekannt, es herrschte große Unsicherheit, die Impfung versprach alles und so vieles, aber..., und beim nächsten Mal sind wir besser vorbereitet". 

Interviewt wurde nicht der gelernte Bankkaufmann und ungelernte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), sondern der gelernte Maschinenschlosser und ungelernte NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales in Nordrhein-Westfalen Karl-Josef Laumann (CDU). Laumann zeigt sich immerhin kritisch zu den drei dunklen Jahren. Dieser wollte zum Beispiel im März 2020 die Spielplätze geöffnet lassen. Laumann erklärt:

"Das habe ich drei Tage durchgehalten, weil das mediale Echo einfach so war: "Ist der verrückt geworden? Wie kann der erlauben, dass die Kinder auf den Spielplatz gehen?"

Laumann erklärt dann den Zuschauern, dass das "mit dem Wissen von heute kein Mensch mehr fordern würde". Mit dem Wissen, welcher Verantwortlicher – aus den Bereichen Politik, Wissenschaft und Medien? – von heute? Die WDR-Redaktion hakte nicht nach. Herr Laumann ist sich auch sicher, "trotzdem, was wir gemacht haben" seien in Nordrhein-Westfalen "33.000 Menschen an Corona gestorben". Durch oder mit Corona? Die WDR-Redaktion hakte nicht nach. Der amtierende Gesundheitsminister Karl Lauterbach wird zu offensichtlich verschont – da immerhin zum Interview bereit – darf oder will nur einen völlig irrelevanten Satz äußern. Das Thema Frühphase der "Corona-Pandemie", Geld und Fehler, da wir "nicht ausreichend vorbereitet" waren.

Fehler? Hat Herr Lauterbach elementare, nötigende und schädigende Fehler gemacht? Die WDR-Redaktion hakte auch hier nicht nach, wollte es nicht von ihm erfahren. Lauterbach wird dafür aus dem WDR-Archiv geholt und darf rund zehn Minuten vor Ende des 45-minütigen Beitrags noch einmal seitens der Redaktion unkommentiert als mutwilliger Spalter der Gesellschaft glänzen. Dies in seiner Rede vom 10. Dezember 2021 im Deutschen Bundestag zum Thema "Gründe der verpflichtenden Impfpflicht im Gesundheitswesen":

"Eine solche Impfpflicht ist nötig […] es ist in keiner Weise akzeptabel, in keiner Weise akzeptabel, dass in Einrichtungen, wo Menschen leben, die ihren Schutz uns (sic!) anvertraut haben, dass dort noch unnötigerweise Menschen sterben, weil Ungeimpfte dort gearbeitet haben."

Wurde dieser Ausschnitt der bewussten, willkürlichen Gesellschaftsspaltung durch einen leitenden Politiker als kritisches Zeitdokument ausgewählt? Wer es glauben mag. Die Thematisierung lebensbedrohlicher, wie auch lebenseinschränkender Folgeereignisse, dem Leid nach Erhalt einer oder mehrerer mRNA-Injektionen, fällt im Vergleich zu Lauterbachs "Steckenpferd" der Stunde, 'Long COVID', im Beitrag mit 1:4 aus. Auch hier eine eindeutige, zu offensichtliche Schieflage in der Vermittlung einer dringend benötigten "Corona-Aufarbeitung". So heißt es:

"Das Virus ist weltweit nicht nur verantwortlich für Infizierte und Tote, sondern auch für Millionen chronisch Kranke."

Das Thema Corona sei "weitgehend aus dem politischen Alltag verschwunden", resümiert die WDR-Redaktion. Wörtlich heißt es:

"Die Bundesregierung tut sich schwer, Gelder für Spätfolgen der Pandemie zur Verfügung zu stellen."

Spätfolgen, belastende chronische Ereignisse und Kranke außerhalb von "Long COVID"? War da, ist da nicht etwas sich stetig manifestierend, auf allen nur erdenklichen gesellschaftlichen Ebenen? Die WDR-Redaktion möchte es nicht weiter darlegen und erläutern. Darf, also kann und will der "souveräne" Ex-RKI-Chef Lothar Wieler wenigstens etwas Erhellendes beitragen? Das Schriftprotokoll gibt nach Ansicht für den Artikel folgende Wieler-Zitate her:

  • "Den Vorwurf, dass die Demokratie gefährdet war – durch das Infektionsschutzgesetz (IfSG) ab November 2020 – den habe ich nicht verstanden. Die ganze Zeit gab es und gibt es auch nach wie vor ein Parlament. Die haben ja jederzeit die Möglichkeit gehabt, diese Dinge (sic!) zu ändern."

  • "Die Maske wurde ja dann zu einem Symbol der Unfreiheit – das habe ich nie verstanden, weil uns ja die Maske Bewegungsfreiheit gegeben hat."

Herr Wieler möchte auch noch einmal klarstellen: 

"Die größte Währung ist das Vertrauen. Ohne Vertrauen wird es sehr, sehr schwer, Menschen dazu zu bewegen, etwas zu tun oder zu lassen."

Was geschah jedoch mit den Menschen, die dieses Vertrauen in den drei dunklen Jahren nicht besaßen oder mit der Zeit verloren, begründete Kritik und Zweifel anmeldeten? Auch hier hakte die WDR-Redaktion bei keinem der beteiligten Protagonisten nach. Es kamen zu Wort eine bemühte Soziologin – kein bekanntes Mediengesicht – und eine Immunologin zum Thema "Long COVID", auch sie kein bekanntes Mediengesicht. 

Ein weiterer eher unbekannter Protagonist, Wolfgang Schmidt, unter der Regierung Scholz ab Dezember 2021 "Bundesminister für besondere Aufgaben/Chef des Bundeskanzleramtes", erklärt, wie schwer errungen, dabei jedoch unumstößlich wichtig und sinnstiftend, die Entscheidung des politischen Berlin ab Frühjahr 2020 war, eine Strategie der öffentlichen Gesundheit zur Verlangsamung der Ausbreitung eines "unbekannten" Virus zu präsentieren. Der WDR-Beitrag ergänzt: "Flatten the curve wird zum Schlagwort".

Im Februar 2024 erklärte der damalige Regierungsberater und verantwortlicher Autor des "Corona-Panikpapier des Bundesinnenministeriums", der nicht interviewte Soziologe Heinz Bude, bei einer Podiumsdiskussion wortwörtlich, "jetzt aus dem Nähkästchen geplaudert":

"Wir haben gesagt, wir mussten, wir müssen ein Modell finden, um Folgebereitschaft (sic!) herzustellen, das so ein bisschen wissenschaftsähnlich ist. Diese Formel haben wir dann 'Flatten the Curve' genannt […] Wenn ihr – die Bürger – schön diszipliniert seid, könnt ihr die Kurve verändern."



Konnte, weil unbekannt, oder wollte die WDR-Redaktion diese Passage im Beitrag  bis zur Veröffentlichung am 26. März auf YouTube nicht noch einmal überarbeiten? Der Betriebshaushalt des WDR für das Jahr 2023 lag bei über 1 Milliarde Euro. Konnte oder wollte man die brisanten und vor allem erkenntnisreichen "RKI-Files" nicht mehr ergänzend in die Dokumentation einfügen?

Zusammenfassend kann man keinesfalls von einem Beitrag sprechen, der einer effektiven "Corona-Aufarbeitung" dient und nützlich ist. Erneut muss daher leider mutwillige "Sabotage", also bewusste Verhinderung einer glaubwürdigen Unterstützung der gesellschaftlichen Befriedigung unterstellt werden. Sie dient fatalerweise sogar dem weiterhin grassierenden "Corona-Spaltpilz" als medial düngenden Nährstoff. Ein erwartbares Ergebnis der politisch-medialen Auftragsarbeit, dank "ihrer 18,36 Euro GEZ-Gebühren".



Quelle: https://test.rtde.life/meinung/201771-corona-aufarbeitung-wdr-wieler-und/

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