20.05.2025, 18:25
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.05.2025, 18:30 von Klartexter.)
Trump & Putin: Der geopolitische Schulterschluss – mehr als ein Telefonat
By 20. Mai 2025
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Das Gespräch von Montag war kein freundschaftliches Geplauder – es war ein vorsichtiges Abtasten zweier Realisten, die wissen, dass die neue Weltordnung nicht in Thinktanks, sondern in persönlichen Allianzen geschmiedet wird.
Von ELENA FRITZ | zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump am Montag war kein bloßer Höflichkeitsaustausch, sondern Ausdruck eines sich anbahnenden taktischen Bündnisses – eines Bündnisses, das mehr über die aktuellen Machtverschiebungen in der Weltordnung aussagt als viele offizielle Gipfeltreffen.
Auf dem Papier wirkt Trumps Position deutlich überlegen: Die Vereinigten Staaten bleiben die stärkste Wirtschaftsmacht, sind (noch) nicht in einen konventionellen Krieg auf eigenem Kontinent verwickelt, und Trump hat – anders als Biden – Spielraum, sich diplomatisch neu zu positionieren. Er ist nicht vertraglich oder ideologisch an die ukrainische Führung gebunden. Er kann, wenn er will, Frieden verhandeln.
Putins Lage scheint schwieriger: Russlands geopolitischer Spielraum ist eingeschränkt, die Sanktionen des Westens wirken, der Ukrainekrieg fordert Ressourcen. Doch diese Betrachtung greift zu kurz.
Denn in Wahrheit stehen sich hier zwei Männer gegenüber, die ein gemeinsames Merkmal vereint: Sie haben mehr Feinde innerhalb des eigenen „zivilisierten Westens“ als außerhalb. Und genau diese Konstellation öffnet ein historisches Fenster.
Gegner unter Freunden
Trump ist für die globalistischen Eliten des Westens die wohl gefährlichste Figur. Nicht etwa, weil er Russland hofiert, sondern weil er die gesamte architektonische Konstruktion ihrer Macht infrage stellt. In Davos ist er ein Fremdkörper, in Brüssel eine Bedrohung, in Berlin ein Tabubruch. Und seine Rückkehr ins Weiße Haus war ein Schock für all jene, die glaubten, das Zeitalter populärer Nationalstaatlichkeit sei vorbei.
Putin wiederum hat gelernt, mit außenpolitischem Druck zu leben. Er kennt den Apparat, der ihn seit Jahren zu dämonisieren versucht. Doch im Unterschied zu Trump ist seine Machtstruktur nach innen stabilisiert. Trumps Position ist fragiler – nicht international, sondern innerhalb der westlichen Systeme selbst. Und das macht ihn anfällig. Aber auch offen.
Ein Bündnis aus Notwendigkeit
Trump braucht Verbündete, die nicht Teil des transatlantischen Establishments sind. Putin braucht einen Gesprächspartner in Washington, der nicht von Soros-Stiftungen und Pentagon-Lobbyisten gesteuert wird. Die Interessen überschneiden sich. Nicht ideologisch, sondern strategisch.
Der Ukrainekrieg wird hier zum Katalysator. Für Putin ist er ein Mittel zur Sicherung der Westgrenze, zur Verschiebung globaler Machtachsen. Für Trump ist die Ukraine das Einfallstor, um Europa von seinen globalistischen Ketten zu befreien. Seine Strategie: Deeskalation nach außen – Destabilisierung der inneren westlichen Machtzentren.
Das geopolitische Muster: Wer gegen wen?
Trump hat eine komplizierte Beziehung zu China, einen vorsichtigen Respekt gegenüber Indien und ein taktisches Verständnis für Israel und die arabischen Staaten. Putin wiederum steht mit Persien und China in einem engen Bündnis, hält aber auch Kanäle zur arabischen Welt und Indien offen. Ihre jeweiligen Differenzen mit Erdogan oder Netanjahu sind nicht unlösbar – sondern Ausdruck strategischer Tiefe.
Was sie verbindet: der gemeinsame Gegner – das transatlantische Kartell, das sich unter dem Deckmantel der „liberalen Weltordnung“ als supranationale Kraft über die Nationalstaaten erhoben hat.
Fazit: Mehr als ein Telefonat
Das Gespräch von Montag war kein freundschaftliches Geplauder – es war ein vorsichtiges Abtasten zweier Realisten, die wissen, dass die neue Weltordnung nicht in Thinktanks, sondern in persönlichen Allianzen geschmiedet wird. Trump und Putin sind keine natürlichen Verbündeten – aber sie teilen eine Analyse, eine Notwendigkeit und ein Ziel: die Rückgewinnung souveräner Gestaltungsmacht gegen ein System, das sich selbst als unersetzlich erklärt hat.
Für die Europäer – und insbesondere für Deutschland – bedeutet das: Wenn selbst Washington und Moskau neue Allianzen jenseits ideologischer Linien schmieden, dann ist es höchste Zeit, die Rückholung nationalstaatlicher Souveränität von der EU auf den politischen Prüfstand zu stellen.
Denn die neue Weltordnung wird nicht in Brüssel geschrieben.
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PI-NEWS-Autorin Elena Fritz, geboren am 3.10.1986, ist vor 24 Jahren als Russlanddeutsche nach Deutschland gekommen. Nach ihrem Abitur hat sie Rechtswissenschaften an der Universität Regensburg studiert und erfolgreich mit einem Diplom abgeschlossen. Seit 2018 engagiert sie sich in der AfD, war von 2019 bis 2021 im bayerischen Landesvorstand tätig und wurde am 15. November zur Direktkandidatin der AfD für den Wahlkreis Landshut/Kelheim bei der Bundestagswahl 2025 nominiert. Sie ist stolze Mutter eines Jungen. gehts zum Telegram-Kanal von Elena Fritz.
Quelle:
Europas Hoffnungen in Trümmern: Trump zieht nicht in Krieg gegen Putin
20 Mai 2025
Wie auch nach den Gesprächen in Istanbul am Freitag hat der westliche politische Mainstream nach dem Abschluss des Telefongesprächs zwischen den Präsidenten Russlands und der USA am 19. Mai geschlossen sein Urteil gefällt: Putin hat wieder gewonnen.
![[Bild: 682c7ceab480cc58370b7d49.jpg]](https://mf.b37mrtl.ru/deutsch/images/2025.05/article/682c7ceab480cc58370b7d49.jpg)
Archivbild: US-Präsident Donald Trump - Quelle: AP © Evan Vucci
Von Irina Alksnis
Die Nachrichtenagentur Bloomberg bildhaft die Betrübnis, die im europäischen Lager nach den Gesprächen zwischen Wladimir Putin und Donald Trump am 19. Mai herrscht: "Die Hoffnungen waren vergebens, einige Regierungen haben ihre Enttäuschung geäußert, sie machen sich Sorgen." Sorgen machten sie sich darüber, dass sich "Trump von seinen Bemühungen zur Beendigung des Kriegs zurückzieht und die Ukraine und ihre Verbündeten sich selbst überlässt".
Der letzte Satzabschnitt bezüglich des Sich-selbst-überlassen-Seins ist für das Verständnis der entstandenen Lage am wichtigsten. Europas gewaltige Anstrengungen, die es unternahm, um im ukrainischen Konflikt den Status quo zu erhalten, bewirken nicht das gewünschte Ergebnis. Die Vereinigten Staaten, die all diese Jahre der wichtigste Geldgeber und Waffenlieferant in diesem Konflikt waren, sehen unter Trumps Führung keinen Sinn mehr, diese Rolle weiterhin zu erfüllen.
Die einzige Chance der Europäer und ihrer Sympathisanten in Washington besteht darin, die neue US-Regierung durch eine List in den etablierten Prozess hineinzuziehen, und dann gilt: Wer A sagt, wird auch B sagen müssen. Somit sollte die Kombination aus Trumps erster Amtszeit wiederholt werden, als seine Handlungsfreiheit durch Intrigen im Staatsapparat faktisch blockiert wurde. Und gerade diese Möglichkeit schwindet jetzt rapide.
Es sei eingeräumt, dass die Idee durchaus praktikabel war, dem US-Präsidenten einen Friedensplan mit von vornherein für Moskau inakzeptablen Vorschlägen unterzujubeln, und nachdem Russland diesen zurückweist, mit den Schultern zu zucken: "Sie sehen doch selbst, Herr Präsident, dass Putin nicht verhandlungsfähig ist, also ist der einzige Ausweg, Russland zu zerschlagen." Die Intrige um den 30-tägigen Waffenstillstand wurde zum Höhepunkt dieser Strategie.
Moskau setzte den Manipulationen die gute alte Diplomatie entgegen. Ruhige, offene Gespräche finden auf den unterschiedlichsten Ebenen statt. Russlands Präsident sprach viermal stundenlang mit Trumps Sonderbeauftragtem und persönlichem Freund Steve Witkoff und erläuterte ausführlich Russlands Position. Die politische und mediale Hysterie um den Waffenstillstand wurde von Putin durch den Vorschlag direkter Verhandlungen mit Kiew zerschlagen. Dabei stellte es sich heraus, dass, solange die europäischen Kriegstreiber von Verhandlungen ferngehalten werden, Russland und die Ukraine sehr wohl miteinander sprechen und Übereinkünfte vereinbaren können, was der 16. März in Istanbul zeigte.
Das Gespräch der beiden Präsidenten am 19. März bestätigte den Trend: Moskau bleibt konsequent bei der eigenen Linie, und Trump hat immer weniger Interesse, mit US-amerikanischen Händen für europäische Falken die Kastanien aus dem Feuer zu holen.
Man sollte allerdings nicht hoffen, dass sich Macron, Starmer, Merz und sonstige europäische Führer beruhigen. So telefonierte Finnlands Präsident Stubb mit Trump, um das Gespräch mit Putin zu sabotieren. Für die europäischen Staatschefs steht nicht nur viel, sondern alles auf dem Spiel. Dabei geht es nicht um die Ukraine. Europa muss um jeden Preis die US-Präsenz bei sich behalten, um das eigene Abdriften in die geopolitische Nichtexistenz zu verhindern. Dabei beschloss es ein weiteres Mal in seiner Geschichte, dass ein Krieg gegen Russland ein gutes Mittel zum Lösen eigener Probleme sei, und es benötigt dafür die USA.
Die Europäer werden also nicht aufhören, den Ukraine-Konflikt zu verlängern, die USA in die Angelegenheiten der Alten Welt zu verwickeln und sich auf einen direkten Konflikt mit Russland vorzubereiten. Im Gegensatz zu den USA hat Europa tatsächlich keine andere Wahl, genauer gesagt – es nahm sich diese Wahl selbst.
Manche lernen eben nichts aus der Geschichte.
Betrachtet man freilich die tektonischen geopolitischen Änderungen auf dem Planeten, die Verlagerung des wirtschaftlichen und politischen Zentrums der Welt nach Asien, so scheint dieser Versuch Europas, seine Probleme durch einen Krieg an der Ostfront zu lösen, tatsächlich zum letzten dieser Art zu werden.
Übersetzt aus dem . Zuerst erschienen am 20. Mai bei RIA Nowosti.
Quelle:
"Wenn Unrecht Gesetz wird,wird Rebellion Pflicht."
Der Klartexter
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