06.05.2025, 18:04
Journalisten als hirntote Papageien des Staates
6. Mai 2025
![[Bild: 6b68046389020611bcec0f52271e28b6.jpg]](https://www.anonymousnews.org/wp-content/uploads/2025/05/6b68046389020611bcec0f52271e28b6.jpg)
AfD-Vorsitzende Alice Weidel und Tino Chrupalla
Der Verfassungsschutz nennt die AfD „gesichert rechtsextrem“ – und die Presselandschaft plappert es nach. Kritische Fragen stellt kaum einer, die Einschätzung wird als sakrosankt hingenommen. Einmal mehr zeigt sich: In den etablierten Medien finden sich keine echten Journalisten mehr – nur noch hirntote Papageien eines kriminellen und zum Scheitern verurteilten Staates.
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Die ARD richtet sich nach dem Verfassungsschutz – und bezeichnet die AfD jetzt als „gesichert rechtsextremistisch.“ Jedes Mal, wenn über die Partei gesprochen wird, soll dieser Aufsager wie eine Formel vorweggeschickt werden. Man kann die Einschätzung des Verfassungsschutzes journalistisch nicht prüfen, die ARD richtet sich trotzdem voll und ganz danach aus.
Das ist Journalismus aus der Hölle – nein, das ist nicht mal mehr das. Wer die unüberprüfbaren Einschätzungen einer exekutiven Behörde für bare Münze nimmt und als Leitfaden für die eigene Berichterstattung hält, ist nie Journalist gewesen. Das mag manchen mit Blick auf die ARD nicht überraschen – aber sie sind nicht die einzigen. Auch in der privaten Medienlandschaft hat man offenbar weitgehend verlernt, was Journalismus ist.
Denn ein echter Journalist würde an dieser Stelle vor allem Fragen stellen. Warum dürfen wir das Gutachten nicht sehen? Warum kommt die Einstufung gerade jetzt? Wie stichhaltig sind die Behauptungen des Verfassungsschutzes über die AfD konkret? Doch diese Fragen stellt kaum einer. Nur wenige widmen sich der Entscheidung des Verfassungsschutzes wirklich kritisch.
Die meisten Journalisten und Medien machen das Gegenteil. Der Spiegel hält am Sonntag fest, nun sei „amtlich bestätigt“, dass AfD-Wähler die Menschenwürde missachten würden. Georg Restle vom ARD-Format Monitor verkündet unmittelbar nach der Bekanntgabe der AfD-Hochstufung, dass diese nun „Folgen haben muss“ – aufgrund der BfV-Einschätzung dürfe man Vertretern der Partei „keine Bühne“ im öffentlich-rechtlichen Rundfunk mehr bieten.
Nikolaus Blome, Politikchef bei RTL/n-tv, findet kein kritisches oder skeptisches Wort zur Hochstufung der AfD – die sei „eine Diagnose wie beim Arzt“, also quasi wissenschaftlich. Stattdessen empört er sich über die „groteske“ Kritik der AfD und kommt zu dem Schluss: „getroffene Hunde bellen“.
Thomas Sigmund vom Handelsblatt schreibt: „Der Verfassungsschutz hat die AfD inzwischen bundesweit als gesichert rechtsextremistisch eingestuft – das ist kein Verdacht mehr, das ist eine klare Diagnose.“ Sein Kollege Dietmar Neuerer urteilt, die AfD würde „erwiesenermaßen Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung“ verfolgen, der Verfassungsschutz habe „ausreichend Beweise für die Verfassungsfeindlichkeit der Partei gefunden“. Das ist bemerkenswert unjournalistisch.
Denn von diesen „ausreichenden“ Beweisen hat der Kollege Neuerer quasi keinen einzigen zu Gesicht bekommen – er vertraut einfach blind auf die Erklärung der staatlichen, weisungsgebundenen Behörde Verfassungsschutz. Und wie „klar“ die „Diagnose“ des Verfassungsschutzes im Ernst ist, weiß auch Thomas Sigmund nicht. Trotzdem sind sie voll dabei, voll auf Linie, kommentieren total überzeugt. Und stehen damit für viel zu viele deutsche Journalisten, die den Kern ihres Berufes ganz offensichtlich verfehlt haben.
Vernimmt man pseudo-kritische Töne, klingen diese vor allem so: Hilft diese Einschätzung der AfD? Stärkt das die Rechten? Ist das der richtige Zeitpunkt? Auch das ist Berichterstattung wie ein Bekenntnis dazu, dass man im Grunde ja aufseiten der Regierung, der staatlichen Behörden sei. Das gemeinsame Verständnis: Die AfD muss weg.
Ein Journalist kann und muss die AfD kritisch betrachten – wie man jede andere Partei auch kritisch betrachten muss. Noch kritischer müssen echte Journalisten aber immer zur Macht – zum Staat, seinen Amtsträgern und Behörden – ausgerichtet sein. Angesichts der umstrittenen Einstufung durch den Verfassungsschutz müsste es eigentlich schon ein unterbewusster Reflex von Journalisten sein, eine solche Einschätzung und ihr Zustandekommen zu hinterfragen und zu prüfen. Doch das tut kaum jemand. Es ist, als hätte man in so mancher Redaktionsstube treu und freudig auf die Entscheidung des Verfassungsschutzes gewartet. Man fragt sich, warum diese Leute Journalisten geworden sind – das Bedürfnis, den Mächtigen auf die Finger zu schauen und kritisch zu berichten, kann sie ganz offensichtlich nicht angetrieben haben.
Echte Journalisten wissen: Begutachtungen und Einschätzungen einer Behörde sind alles andere als sakrosankt. Trotzdem tun viel zu viele Kollegen genau so – als sei der Verfassungsschutz eine unabhängige Institution wie ein Gericht und unfehlbar. Haben sie vergessen, dass ihre berufliche Pflicht das Hinterfragen und nicht das Beipflichten ist? Der sogenannte etablierte Journalismus ist angesichts dieses Gesamtzustands jedenfalls weitgehend hirntot – diese Diagnose ist wirklich „klar“.
In ihm gibt es kaum noch Journalisten, sondern vor allem Berichterstatter. Wer aber nur wie ein Papagei eine fragwürdige Einschätzung einer staatlichen, weisungsgebundenen Behörde nachplappert und nicht hinterfragt, macht sich selbst überflüssig – dann könnten sich die Medien auch der Pressestelle des Innenministeriums und des Verfassungsschutzes anschließen und nur noch Pressemitteilungen herausgeben. Journalisten, die nicht kritisch zur Macht ausgerichtet sind, sind nur noch Regierungssprecher. Dahingehend lassen sich viel zu viele Kollegen in der deutschen Medienlandschaft nur noch als gesichert unjournalistisch einstufen.
Allzu lange hofften allzu viele, die AfD wäre nur eine vorübergehende Störung deutscher Normalität. Ab- und Ausgrenzen schien auszureichen, um mit der neuen Partei fertigzuwerden. Das erwies sich als Irrtum. Der Umgang des politischen und medialen Establishments mit den verhassten "Rechtspopulisten" bewirkte das genaue Gegenteil.
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Das Ende der freien Presse: Wie Gendersprache und Wokeness den Journalismus lähmen
4 Mai 2025
Die Pressefreiheit bröckelt – global, aber auch in Europa. Die Schweiz bleibt stabil, Österreich klettert leicht. Doch politische Maulkörbe und wirtschaftlicher Kahlschlag bedrohen den unabhängigen Journalismus.
![[Bild: 6814a13db480cc79e62ee3f1.jpg]](https://mf.b37mrtl.ru/deutsch/images/2025.05/article/6814a13db480cc79e62ee3f1.jpg)
Die Pressefreiheit ist in Schieflage geraten. - Quelle: © Justin Sullivan
Von Hans-Ueli Läppli
Die Weltkarte der Pressefreiheit wird immer düsterer. Was einst als Grundpfeiler demokratischer Systeme galt, ist heute immer mehr Angriffen ausgesetzt – von Konzernen und zunehmend auch von den Demokratien selbst.
Eine "woke" Agenda, grüne Ideologien und überzogener Genderwahn scheinen den Raum für echten Journalismus zunehmend zu verengen.
Wer kennt sie nicht, diese absurden Begrüßungen, mit denen die Schweizer Tagesschau heute startet:
Guten Abend, liebe Zuschaurinnen und Zuschauer! Unsere Korresponditinnen und Korrespondenten haben die Studentinnen und Studenten befragt, und bald werden unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihnen, liebe Zuschaurinnen und Zuschauer, eine Reportage präsentieren, die sogar Ihre Nachbarinnen und Nachbarn plötzlich für ein interessantes Thema halten lässt. Ja, und falls Sie sich fragen, ob Ihre Katze auch zu den ‚Haustierinnen‘ gehört – keine Sorge, das wird selbstverständlich auch thematisiert!
Am Ende hat der Zuschauer längst vergessen, worum es in der Reportage eigentlich ging und warum er überhaupt den Fernseher eingeschaltet hat – so sehr wird er von dieser überladenen Gender-Sprache abgelenkt, die mehr wie Hypnose wirkt und statt zu informieren nur verwirrt.
Was in großen deutschen Blättern wie dem Spiegel steht, wird vielfach wortwörtlich in österreichischen und Schweizer Zeitungen übernommen. Kein Wunder, wenn viele Schweizer Zeitungen wie der Tages-Anzeiger von denselben deutschen "Agenten" betreut werden, die zwischen und hin- und herpendeln und die "Agenda" vorgeben, was geschrieben werden darf.
Die Qualität des Journalismus leidet immer stärker unter dieser neuen Form der Zensur – die nicht mehr nur von Regierungen, sondern auch von gesellschaftlichen Bewegungen und wirtschaftlichen Interessen ausgeht.
Die Schweiz bleibt stabil – vorerst, dank der Weltwoche und Inside Paradeplatz. Doch auch hier zeigen sich Risse.
Ein Gesetz, das Journalistinnen /Journalisten bei der Veröffentlichung gestohlener Bankdaten mit Gefängnis bedroht, ist Ausdruck einer restriktiven Haltung, die Vertrauen verspielt.
Sprachpolizei und Zensur beobachten immer genau, was gesagt wird. So wurde ein Medium wie kürzlich die Weltwoche für seine abweichende Meinung angegriffen – eine Meinung, die nicht in die propagandistische, linkslastige Welt des Tages-Anzeiger passt.
So wurde die Weltwoche beschuldigt, RT-Artikel aufzugreifen – als ob der das Komsomol der modernen Medienwelt wäre. Sofort wurde das Magazin attackiert. Es ist kaum zu fassen, dass ein Medium es wagt, anders zu denken, und dafür öffentlich an den Pranger gestellt wird. Und kaum später übernimmt die dieselbe Schmutzkampagne, fast wie im Einklang, eins zu eins. Wer heute gegen den Mainstream schwimmt, wird sofort zum Ziel – selbst wenn es nur darum geht, eine Einsicht aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
![[Bild: 6814ae2eb480cc418c000b32.png]](https://mf.b37mrtl.ru/deutsch/images/2025.05/original/6814ae2eb480cc418c000b32.png)
In Österreich lässt man sich feiern für ein paar Punkte mehr im Ranking. Dabei ist die strukturelle Medienkrise längst da: Boulevardblätter werden mit Steuergeld gestützt, Qualitätsjournalismus hängt am Tropf.
Der globale Trend? Beängstigend – Mediensterben, Nachrichtenwüsten, politischer Druck. Was bleibt, sind Schlagzeilen – und immer weniger, die sie noch schreiben dürfen.
Die deutsche Printbranche steckt weiterhin in der Krise
Im vierten Quartal 2024 gingen die Verkaufszahlen der Tageszeitungen weiter bergab:
Statt 11,4 Millionen Exemplaren wie noch im Jahr zuvor wurden nur noch 10,7 Millionen verkauft.
Besonders schlecht lief es für die Bild, die jetzt sogar unter der Millionengrenze landet – mit 989.933 Exemplaren. Auch der Stern konnte 23.000 Hefte weniger absetzen.
Der wahre Gewinner bleibt aber das ePaper, das einen kräftigen Zuwachs von rund 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Klarer Trend: Print verliert, digital gewinnt.
International dominiert die wirtschaftliche Erosion der Medienlandschaft das Bild. In über 160 Staaten kämpfen Redaktionen ums Überleben. Nachrichtenwüsten breiten sich selbst in westlichen Demokratien aus.
Vielleicht ist es sogar besser so, dass die Mainstream-Medien immer mehr ignoriert werden. Denn der aufmerksame Leser hat längst selbst entschieden, wie er seine Informationen konsumiert – und lässt sich nicht mehr von der täglichen Beeinflussung vereinnahmen.
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"Wenn Unrecht Gesetz wird,wird Rebellion Pflicht."
Der Klartexter
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