27.09.2025, 09:31
Die Zeit ist gekommen: Lawrow erklärt den USA die Ereignisse in der Ukraine
27 Sep. 2025
Russlands Außenminister Sergei Lawrow und sein US-Amtskollege Marco Rubio haben sich am Rande der UN-Generalversammlung getroffen, nachdem Donald Trump Russland als "Papiertiger" bezeichnet hatte. RIA Nowosti berichtet über die Bemühungen zur Regulierung des Konflikts.
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Die Delegationen Russlands und der USA bei ihrem Treffen in New York, 24. September 2025. - Quelle: Sputnik © Sergei Gunejew
Von Michail Katkow
Die Zeit der Diplomaten
Russland und die USA stehen beide auf unterschiedliche Weisen ständig im Kontakt. Doch bekannterweise ist ein persönliches Gespräch, besonders bei wichtigen Angelegenheiten, viel besser. Die Oberhäupter der Außenämter der beiden Staaten nutzten diese Gelegenheit in New York.
Die Delegationen waren repräsentativ. Von russischer Seite nahmen an dem Treffen teil: der UN-Botschafter, Wassili Nebensja; der Leiter der Abteilung für den Nordatlantik des Außenministeriums, Alexander Gussarow; der stellvertretende Außenminister, Sergei Werschinin; der Leiter der Abteilung für außenpolitische Planung des Außenministeriums, Alexei Drobinin; die offizielle Sprecherin der Behörde, Maria Sacharowa und der Leiter des internationalen Ausschusses des Föderationsrates, Grigori Karassin.
Die Gespräche begannen ohne eine Einführung für die Medien, erfolgten im geschlossenen Format und dauerten etwa eine Stunde lang.
Dmitri Peskow, der Pressesprecher des russischen Präsidenten, merkte an, dass Lawrow den US-Kollegen Moskaus Position zur Lage in der Ukraine vermitteln werde. In der Erklärung des russischen Außenministeriums nach dem Treffen mit den US-Diplomaten heißt es:
"Lawrow betonte die Bereitschaft unseres Landes, an der von den Staatschefs Russlands und der USA ausgearbeiteten Linie festzuhalten und unter anderem die Bemühungen zur Beseitigung der Grundursachen des Ukraine-Konflikts mit der amerikanischen Seite zu koordinieren. Es erfolgte ein 'Uhrenabgleich' im Hinblick auf den gesamten Komplex der bilateralen Agenda, unter anderem bezüglich der Perspektiven einer Wiederherstellung der gesellschaftlichen und politischen Kontakte."
Auch das US-Außenministerium scheint in seinem offiziellen Kommentar Trumps Position veröffentlicht zu haben:
"Der Staatssekretär wiederholte den Aufruf des Präsidenten Trump zur Beendigung des Konflikts und betonte die Notwendigkeit, dass Moskau beträchtliche Maßnahmen zur Gewährleistung einer langfristigen Regulierung ergreifen müsse."
Der Selenskij-Effekt
Am Dienstag, dem 23. September, traf sich Donald Trump mit Wladimir Selenskij und versprach, binnen eines Monats eine Entscheidung über die weitere Interaktion mit Moskau zu treffen. Bislang ist Trump der Auffassung, dass seine guten Beziehungen zu Wladimir Putin die Regulierung des Ukraine-Konflikts nicht vorangebracht haben.
Der US-Präsident vermutet, dass Russland wegen der Sonderoperation in eine ungünstige Lage geraten sei. Insbesondere befinde sich nach seiner Meinung die Wirtschaft in einem "schrecklichen Zustand". Andererseits könne Kiew mithilfe der EU angeblich zu den Grenzen von 1991 zurückkehren und sogar "weiter gehen".
Dmitri Peskow erklärte diese Äußerungen wie folgt:
"Herr Trump erfuhr von den Geschehnissen laut Selenskijs Version. Diese Version wurde der Grund für eine solche Einschätzung."
Der Pressesprecher des russischen Präsidenten betonte zudem, dass Russland zu einer Regulierung des Konflikts bereit sei und dass dies seitens des US-Staatschefs nicht unbemerkt geblieben sein könne:
"Die Beziehungen zwischen den beiden Präsidenten ermöglichen ihnen, recht brisante Themen, darunter das Thema der Ukraine-Regulierung, zu besprechen, und einander die Hauptbotschaften zu vermitteln."
"Letzten Endes"
Wladimir Wassiljew, ein leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für die USA und Kanada der Russischen Akademie der Wissenschaften, meint, dass Trumps Aussagen nicht wörtlich zu nehmen seien:
"Würden die USA die Waffenlieferungen an die Ukraine einstellen, würden die Kampfhandlungen recht schnell enden. Aus irgendwelchen Gründen will der US-Präsident dies nicht tun. Er hat lediglich beschlossen, die Waffen an die Europäer zu verkaufen, damit sie alles an Kiew weiterleiten."
Nach Wassiljews Ansicht habe Trump gegen Selenskij und die europäischen Verbündeten gestichelt, indem er Russland als "Papiertiger" bezeichnet habe:
"Er sagte ihnen quasi: Wenn ihr mit Moskau keinen Frieden schließen wollt, besiegt es, aber tut es selbst. Sie sollen doch so schwach sein, wozu also zögern? Und der US-Präsident wird die Ereignisse aus dem Abseits beobachten und warten, bis er erneut gebeten wird, den Kreml an den Verhandlungstisch zu bringen."
Fjodor Lukjanow, der Chefredakteur der Zeitschrift Rossija w globalnoj politike (Russland in der globalen Politik) teilt die Ansicht, dass Trumps scheinbar beleidigende Äußerungen über Russland vor allem an Selenskij und die NATO-Verbündeten gerichtet gewesen seien:
"Bei Trumps Äußerungen muss man immer zwischen Form und Inhalt unterscheiden. Die Form seiner Erklärung vom 23. September ist höchst provokativ. Doch letzten Endes sehen wir, dass er Selenskij vorschlägt, zu versuchen, die von Kiew beanspruchten Gebiete von Russland zurückzuerobern. Freilich hat Trump versprochen, Kiew dabei zu unterstützen, allerdings nur über Waffenverkäufe an Europa. Im Grunde kann man das als die Umsetzung von Trumps altem Versprechen auffassen, sich aus dem Verhandlungsprozess zurückzuziehen, wenn seine Friedensbemühungen keine hinreichende Unterstützung finden."
Die von RIA Nowosti befragten Experten sind sich sicher, dass die Lage insgesamt für Moskau vorteilhaft ist: Die Frontlage entwickle sich zu Russlands Gunsten. Die Ukraine und Europa hätten dagegen die Unterstützung, mit der sie gerechnet hatten, verloren.
Übersetzt aus dem . Zuerst erschienen bei "RIA Nowosti" am 25. September.
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Quelle:
Versucht die NATO, Trump unter falscher Flagge in die Ukraine zu locken?
26 Sep. 2025
Der plötzliche Aufschrei der Europäer über die angeblichen Luftraumverletzungen Russlands kommt zu einem passenden Zeitpunkt. Die gespielte Hysterie verfolgt offenkundig den Zweck, US-Präsident Donald Trump tiefer in das Ukraine-Schlamassel mit hinein zu ziehen.
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Wladimir Selenskij und Donald Trump am Rande der 80. Sitzung der UN-Generalversammlung (New York, 23. September 2025) - Quelle: © Chip Somodevilla/Getty Images
Von Rachel Marsden
Bislang hat US-Präsident Donald Trump kein wirkliches Interesse am Ukraine-Konflikt gezeigt, abgesehen davon, dass er ihn rechtzeitig beilegen wollte, um seinen Friedensnobelpreis entgegenzunehmen. Nun vertritt er plötzlich öffentlich , dass die Ukraine nicht nur ihr Land auf dem Schlachtfeld von Russland "zurückgewinnen", sondern "vielleicht sogar noch weiter gehen könnte".
Glaubt er das wirklich? Wahrscheinlich nicht. Aber unter diesem Vorwand lässt sich mit dem Verkauf US-amerikanischer Waffen an NATO-Länder, insbesondere in Europa, Geld verdienen. Er geht wohl davon aus, dass er, wenn der Konflikt nicht vor Ablauf der Frist für die Verleihung des Friedenspreises beigelegt ist, die Kriegsgewinne als Trostpreis einstreichen kann. Solange Amerika sich nicht die Hände schmutzig machen muss, denn die Genies der EU betonen immer wieder, wie sehr sie darauf aus sind, die ganze Drecksarbeit zu erledigen.
Aber die europäischen NATO-Länder scheinen einen neuen Plan gefunden zu haben, der Trump noch tiefer in das ganze Chaos hineinziehen könnte. Denn haben Sie jemals so viel Gejammer über angeblich von Kurs abgekommene Flugzeuge gehört wie im letzten Monat?
"Der Kreml braucht ein klares Stoppschild. Nur eine klare Botschaft an Russland, dass jede militärische Grenzverletzung mit militärischen Mitteln beantwortet wird, bis zum Abschuss russischer Kampfjets über NATO-Gebiet", der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt.
Ein Stoppschild. Für Luftraumverletzungen. So wie wenn Ihre Stadt beschließt, an einer problematischen Kreuzung einen Kreisverkehr zu errichten. Oder einfach anfängt, direkt auf Autos zu schießen. Das ist eigentlich dasselbe, meint dieser deutsche Abgeordnete offenbar. Und offenbar auch die Staats- und Regierungschefs , der – alle erwägen plötzlich die Möglichkeit, Flugzeuge abzuschießen, die die Grenze überschreiten.
Was für eine seltsame Übereinstimmung. Es ist, als wären sie alle im selben Gruppenchat oder so etwas. Wir sprechen hier davon, dass Estland drei russische MiG-31-Jets beschuldigt, absichtlich für ganze 12 Minuten in den estnischen NATO-Luftraum eingedrungen zu sein. Das ist weniger Zeit, als man heutzutage in der Schlange vor Fast-Food-Restaurants verbringt oder beim Scrollen durch TikTok. Sie wissen also, was das bedeutet. Armageddon.
"Das war eine sehr schwerwiegende Verletzung des NATO-Luftraums. Wir sprechen hier von einer zwölfminütigen Verletzung. Das letzte Mal, dass wir so etwas gesehen haben, war kurz vor dem NATO-Beitritt Estlands im Jahr 2003", der estnische Verteidigungsminister. Oh nein, das zweite Mal in 22 Jahren! Das ist ja fast schon ein Trend. Fast so häufig wie Neon-Stulpen seit den 80er-Jahren wieder in Mode gekommen sind.
"Aber jetzt ist die globale Lage völlig anders, die regionale Lage ist anders", fuhr Hanno Pevkur fort. "Erst vor ein paar Tagen haben wir einen großangelegten Angriff auf Polen mit 19 Drohnen erlebt. Und wenn man das alles in Zusammenhang bringt, dann wird deutlich, dass Russland den Druck erhöht und die NATO stärker auf die Probe stellt."
Es scheint also, als würde sich die Kubakrise wiederholen. Eine so große Sache, dass US-Präsident Donald Trump, als er zunächst dazu befragt wurde, wörtlich sagte: "Ja, das gefällt uns nicht." Ich habe gerade eine längere und leidenschaftlichere Online-Bewertung für eine enttäuschende Gesichtscreme hinterlassen, die ich bei Amazon gekauft habe.
Als er gefragt wurde, ob die USA Polen und die baltischen Staaten verteidigen würden, versprach Trump: "Ja, das würde ich." Das klingt wie jeder Freund, der schwört, dir beim Umzug zu helfen, aber dann verschwindet, wenn es darum geht, IKEA-Möbel zusammenzubauen.
Aber hier kommt der NATO-Chor, genau zum richtigen Zeitpunkt, um seine üblichen Hits über die Eskalation Russlands zu schmettern:
"Dies ist ein sehr schwerwiegender Verstoß, der möglicherweise zu einer ernsthaften Eskalation führen kann. Die Ostflanke der NATO wird sehr, sehr ernst genommen", der britische Vizepremierminister David Lammy.
"Die jüngsten Verletzungen des Luftraums der Union, darunter die gestrige unerhörte Verletzung des estnischen Luftraums durch russische MiGs, unterstreichen die Notwendigkeit und Dringlichkeit, dass Europa Verantwortung für seine eigene Sicherheit übernimmt", EU-Kommissar Valdis Dombrovskis.
"Dies ist ein weiteres Beispiel für das rücksichtslose Verhalten Russlands", NATO-Sprecherin Allison Hart hinzu.
Wow, so viele Adjektive. Ernsthaft! Unerhört! Schwerwiegend! Rücksichtslos! Die NATO muss einen "Wort des Tages"-Kalender haben, den sie unbedingt vorzeigen möchte.
Dies ist also der dritte mutmaßlich von Russland verursachte Luftraum-Vorfall innerhalb eines Monats – zuerst Polen und Rumänien mit Drohnen, dann Estland mit Kampfjets. Angenommen, die Jets und Drohnen haben tatsächlich die Grenze überschritten, ist es doch merkwürdig, dass bisher niemand verifizierbare Beweise für diese Behauptung vorgelegt hat. Russland behauptet, dass seine Jets mindestens drei Kilometer von Estlands Hoheitsgebiet entfernt waren, und verlangt weiterhin Belege dafür – aber wen interessieren schon Fakten, wenn die Empörung bereits groß ist? Den NATO-Generalsekretär offenbar nicht.
Unabhängig davon, ob die Handlungen absichtlich waren oder nicht, "war es auf jeden Fall leichtsinnig. Es handelte sich um eine Gruppe russischer Drohnen, auch wenn sie nicht die Absicht hatten, nach Polen einzudringen, falls wir zu diesem Ergebnis kommen sollten. Und wenn es Absicht war, ist es natürlich noch schwerwiegender. Aber in beiden Fällen ist es leichtsinnig", Mark Rutte. "[Die NATO-Operation] Eastern Sentry ("Ostwache") wird unsere Haltung flexibler und stärker machen und verdeutlichen, dass wir als Verteidigungsbündnis immer bereit sind, uns zu verteidigen", fügte er hinzu.
Ja, wen interessiert es schon, ob die Verstöße tatsächlich stattgefunden haben, rein technisch gesehen? Die NATO ist alarmiert. Und zwar gewaltig. Und das ist es, was hier wirklich zählt. Diese angeblichen Vorfälle mögen stattgefunden haben oder auch nicht, aber Empörung gab es auf jeden Fall. All diese NATO-Leute drehen durch. Wahrscheinlich flippen sie in ihrem Gruppenchat mit GROSSBUCHSTABEN aus und fragen, ob sie die Kampfjets starten sollen.
Moment mal, was ist denn diese "Eastern Sentry"-Sache, von der Rutte spricht? Eine NATO-Operation ist bereits im Gange? Was Sie nicht sagen! Und siehe da, dem britischen Verteidigungsministerium fliegen bereits Jets der Royal Air Force über Polen. gilt für französische Rafael-Jets. Wo wären sie ohne all diese Hysterie? Wahrscheinlich zu Hause. Und das wäre sehr unpraktisch, wenn die Briten und Franzosen versuchen, wie sie , Luftunterstützung und Truppen "für die Ukraine" bereitzustellen, falls es zu einer Art Waffenstillstand kommen sollte.
Was für eine bequeme Möglichkeit, die US-Luftwaffe einzubeziehen, während Trump in dieser Frage noch schläft. Wird er den Köder nehmen? Zumindest noch nicht. Pete Hegseth, Trumps Kriegsminister, berichtete, dass er "in enger Abstimmung" mit dem "Oberbefehlshaber der NATO in Europa" stehe. Übersetzung: Es ist immer noch Europas Problem. Es sei denn, sie finden den richtigen Vorwand...
Warum regelt man das Ganze nicht einfach, indem man weiße "Nicht überschreiten"-Linien in den Himmel malt, wie Kinder es mit Kreide auf dem Spielplatz tun? Die Mentalität, mit der wir es hier zu tun haben, ist in etwa vergleichbar. Aber wo blieben dann die Kriegsgewinne?
Übersetzt aus dem .
Rachel Marsden ist eine Kolumnistin, politische Strategin und Moderatorin von unabhängig produzierten Talkshows auf Französisch und Englisch.
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Quelle:
"Wenn Unrecht Gesetz wird,wird Rebellion Pflicht."
Der Klartexter
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geht es um alles, was nicht rund läuft im Land




